RecyLIB
Steckbrief
- Programm: ERA-MIN (und nationale Förderorganisation)
- Fördersumme: 1,1 Mio. Euro, davon 440.000€ für Bayern.
- Laufzeit: 05/2022–04/2025
- Koordinator: Dr. Michael Hofmann, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC
- Projektkennzeichen: 101003575
- Internet: https://recylib.eu/
EU-Projekt RecyLIB: Umweltbelastung durch Batterien reduzieren
Die Elektromobilität nimmt weiter Fahrt auf. Beschleunigt durch die hohen Kraftstoffpreise steigen immer mehr Käufer auf Hybrid- oder reine Elektrofahrzeuge um, wie die aktuelle Neuzulassungsstatistik zeigt. Mit der zunehmenden Anzahl von Antriebsbatterien wird auch die Frage nach umweltfreundlichen Herstellungs- und Recyclingverfahren lauter. Ein wichtiger Aspekt ist das funktionserhaltende Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Das 2022 gestartete Projekt „RecyLIB“ - gefördert über ERA-MIN von der Europäischen Union und nationalen Förderorganisationen - will mit neuen Verfahren zur Batterieelektrodenherstellung, direktem Recycling und integrierten funktionalen Stoffkreisläufen ein Zeichen setzen.
Integriertes Herstellungsverfahren für Lithium-Ionen-Batterieelektroden
Um Primärrohstoffe zu sparen und eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen, müssen Funktionsmaterialien so weit wie möglich zurückgewonnen und effizient wiederverwendet werden. „RecyLIB“ zielt auf ein integriertes Herstellungsverfahren für Lithium-Ionen-Batterieelektroden ab, bei dem der Produktionsprozess bereits so gestaltet ist, dass recyceltes Material verwendet werden kann. Dadurch kann das aktive Funktionsmaterial nach dem Ende der Lebensdauer der Batterie mit hoher Ausbeute zurückgewonnen werden und steht für die direkte Wiederverwendung bei der Wiederherstellung von Elektroden zur Verfügung.
Batterieproduktion und Batterierecycling müssen Hand in Hand gehen
Das recycelte Elektrodenmaterial sollte direkt in den Elektrodenherstellungsprozess zurückgeführt werden können, ohne die Zellleistung zu beeinträchtigen. Außerdem sollen kritische Prozesshilfsmittel, wie z. B. giftige Lösungsmittel, entfallen. Das RecyLIB-Team will einen großen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Batterieproduktion in Europa machen. Batterieproduktion und Batterierecycling müssen Hand in Hand gehen, damit der Energie- und Ressourcenverbrauch in der Produktion sowie die CO2-Emissionen und andere Umweltauswirkungen so gering wie möglich sind.
Nachhaltiges, zirkuläres Batterieökosystem für Europa
Um dies zu erreichen, setzt das RecyLIB-Konsortium auf wasserbasierte Trenn- (elektrohydraulische Fragmentierung und Zentrifugation) und Sortierverfahren, um die Batteriematerialien möglichst schonend zurückzugewinnen, sowie auf eine schmelzprozessbasierte Elektrodenherstellung, die den Verzicht auf giftige Lösungsmittel ermöglicht. Auch die Leistungsfähigkeit und das Alterungsverhalten von Batteriezellen aus Primärrohstoffen und recyceltem Funktionsmaterial werden im Rahmen des Projekts untersucht und bewertet. RecyLIB ist somit mit seinem integrativen Ansatz und der konsequenten Ausrichtung auf ressourcenschonende und energieeffiziente Prozesse ein wichtiger Baustein für ein nachhaltiges, zirkuläres Batterieökosystem in Europa.
(Quelle: Fraunhofer ISC)
Konsortium
In diesem dreijährigen Projekt hat das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC die Projektkoordination inne. Insgesamt sind sechs Projektpartner aus drei Ländern (Deutschland, Frankreich und Belgien) beteiligt.
- Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC (Koordinator, Deutschland)
- HUTCHINSON SA, Frankreich
- Ghent University, Belgien
- ImpulsTec GmbH, Deutschland
- Bayerische Forschungsallianz GmbH, Deutschland
- Carl Padberg Zentrifugenbau GmbH, Deutschland
BayFOR@Work
Die Bayerische Forschungsallianz unterstützte das Projekt durch intensive fachliche Antragsunterstützung. Im laufenden Projekt führt die BayFOR als Projektpartner “Dissemination“-Aktivitäten durch.
Kontakt
Dr. Michael Hofmann
Leiter der Lithium- und Natrium-Ionen-Technologie
Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC
Neunerplatz 2
97082 Würzburg
Telefon +49 931 4100-228
E-Mail: michael.hofmann@no-spam-pleaseisc.fraunhofer.de
Kontakt in der BayFOR
Dr. Daniel Kießling
Wissenschaftlicher Referent Informations-/Kommunikationstechnologien |
Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 911 50715-920
E-Mail: kiessling@no-spam-pleasebayfor.org