KMU-Förderung der EU

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) machen europaweit 99,8 Prozent aller Unternehmen aus. In 2018 gab es in Europa (EU-28) über 25 Millionen KMU, von denen 93 Prozent Mikro-Unternehmen waren (Unternehmen mit weniger als 10 Angestellten). Laut dem „SME Performance Review“ der EU-Kommission, haben KMU von 2016 bis 2018 einen deutlich stärkeren Beitrag zum Wachstum beigetragen als in den Jahren zuvor (von 2013 bis 2018). Dieser Anstieg ist fast ausschließlich auf die Mikro-Unternehmen zurückzuführen. Fast 50 Prozent der KMU in der EU haben von 2014 bis 2016 ihren Schwerpunkt auf Innovationen gelegt.

KMU sind die Antriebskraft, um wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen anzukurbeln. Darüber hinaus gelten KMU bei der Europäischen Kommission als Innovationsmotor, als diejenigen, die Forschungsergebnisse schnell in marktfähige und wettbewerbsfähige Produkte überführen können. Deshalb ist die KMU-Förderung ein wichtiger Baustein der europäischen Mittelstandspolitik.

KMU-Förderung unter Horizon Europe

Im Rahmen des neuen EU-Förderprogramms für Forschung und Innovation, Horizon Europe, nimmt die KMU-Förderung einen besonderen Stellenwert ein. Fast 50 Prozent des Programmbudgets ist für marktnahe Aktivitäten sowie für die Beteiligung von Industrie und KMU vorgesehen. In der Säule 2 „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas“ sieht die EU insgesamt 53,5 Milliarden Euro für Forschungsprojekte vor, in denen Unternehmen eine wesentliche Rolle für die Kommerzialisierung der Projektergebnisse spielen. Von den 13,6 Milliarden Euro der Säule 3 „Innovative Europe“ stehen 10,1 Milliarden Euro für die Vermarktung der besten innovativen Ideen zur Verfügung (siehe auch weiter unten European Innovation Council (EIC)). Die Förderinstrumente unter dem EIC decken die ganze Innovationskette ab - von der Grundlagenforschung über die Herstellung bis hin zur Marktreife des Produktes. Zielgruppe sind hochinnovative KMU, darunter auch Start-ups oder Scale-ups. Sie können teilweise auch als einzelne Antragssteller eine Förderung erhalten.

European Innovation Council (EIC)

Das EIC-Programm soll dafür sorgen, dass durch Europas Forschungsaktivitäten und Innovationen neue Unternehmen entstehen, die rasch in größerem Maßstab agieren können (Scale-ups). In ihm sind die bisherigen spezifischen Förderinstrumente für risikoreiche, visionäre und bahnbrechende Ideen von der Grundlagenforschung bis hin zur Kommerzialisierung nun zusammengefasst. Dazu gehört zum Beispiel auch der „EIC Accelerator“. Er richtet sich an junge KMU mit Wachstumspotenzial, die langfristig bahnbrechende und riskante Ideen mit europäischem Mehrwert vermarkten möchten.

KMU-Förderung außerhalb Horizon Europe

Außerhalb Horizon Europe bieten weitere KMU-Förderprogramme wie beispielsweise EUREKA Eurostars, LIFE-Programm oder das „Cascade funding“ zahlreiche Möglichkeiten, an transnationalen Kooperationsvorhaben teilzunehmen.

Weitere Informationen zu den einzelnen Programmen der KMU-Förderung:

Die unten genannten nationalen und europäischen Programme richten sich entweder ausschließlich an KMU oder sind so aufgebaut, dass sie für KMU besonders gut geeignet sind.

  • European Innovation Council (EIC)

    Programm zur Förderung von langfristig innovativen und riskanten Ideen mit europäischem Mehrwert. Es deckt als KMU-Förderung unter Horizon Europe die gesamte Innovationskette ab.

  • EIC Pathfinder

    Programm zu Grundlagenforschung und Testen radikal neuer Technologiekonzepte in einer frühen Entwicklungsphase. Er vereint als Teil des EIC die Förderprogramme Pathfinder Open (Entwicklung neuartiger Ideen) und Pathfinder Challenges (Aufbau neu aufkommender Themen und Forschungslandschaften).

  • EIC Transition

    Das EIC Transition zielt darauf ab, vielversprechende Ergebnisse aus Projekten des EIC Pathfinder und der Förderlinie „Proof of Concept“ (PoC) des European Research Council (ERC) weiterzuentwickeln.

  • EIC Accelerator

    Der EiC Accelerator ist Teil des EIC und der Nachfolger des KMU-Instruments Phase 2. Er unterstützt KMU mit Wachstumspotential dabei, konkrete und hochriskante Innovationen zur Marktreife zu entwickeln.

  • EUREKA Eurostars

    EUREKA ist ein internationales Netzwerk, Ko-finanziert von der EU Kommission, eine europäischedas Förderinstrumente für F&I anbietet.  Initiative für anwendungsorientierte Forschung. EUREKA Eurostars ist ein gemeinsames Förderprogramm von EUREKA. Eurostars-Verbundprojekte sind technologieoffen und zielen auf die Entwicklung eines innovativen Produktes, Verfahrens oder einer Dienstleistung ab.

  • Förderprogramm „Digitales Europa“ (DIGITAL)

    Das Förderprogramm „Digitales Europa“ verbessert die europäische Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Wirtschaft und fördert die technologische Eigenständigkeit durch Investitionen und Innovationen. Im Rahmen von „Digitales Europa“ werden Kapazitäten für neue Technologien ausgebaut und damit die digitale Transformation beschleunigt. Der digitale Fortschritt der EU soll zudem dabei unterstützen, weitere Herausforderungen wie die Klimakrise zu bewältigen.

  • Erasmus für Jungunternehmer

    Programm zur Förderung des Erfahrungsaustausches von Jungunternehmer mit Unternehmern aus anderen Ländern.

  • IraSME

    Programm zu Untersützung bei der Partnersuche für die Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.

  • Connecting Europe Facility (CEF2) Digital

    Connecting Europe Facility (CEF2) Digital stärkt im Zeitraum von 2021 bis 2027 Investitionen in digitale Infrastrukturen, insbesondere für grenzübergreifende Konnektivität und in sozioökonomischen Bereichen wie beispielsweise Schulen und Krankenhäusern, aber auch, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu erhöhen.

  • EIC STEP

    Dieses Förderinstrument richtet sich an Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie Mid-Cap-Unternehmen, die bereits in früheren Finanzierungsphasen erfolgreich waren und nun größere Kapitalrunden benötigen, um sich auf den europäischen und globalen Märkten als Technologieführer zu etablieren. 

Unterstützung durch die BayFOR

Sie sind ein bayerisches KMU und an nationalen und europäischen Fördermitteln für Ihr Unternehmen interessiert? Brauchen Sie eine Beratung um zu verstehen, welches Programm zu Ihrem Vorhaben passt? Sie suchen Partner für transnationale Kooperationen? Sie haben Fragen zum zeitlichen Aufwand und den damit verbundenen Kosten für Fördermittelanträge oder brauchen Unterstützung bei der Antragstellung? Dann vereinbaren Sie mit uns einen kostenlosen Beratungstermin!

Dipl.-Jur. Natalia García Mozo

Natalia García Mozo
Bereichsleiterin KMU-Beratung
Telefon: +49 89 9901888-171
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