EIC Pathfinder

Mit dem EIC Pathfinder sollen radikal neue Technologiekonzepte und Spitzenforschung langfristig in bahnbrechende Technologien umgesetzt werden. Pathfinder-Projekte zielen darauf ab, neue und hochmoderne Richtungen in Wissenschaft und Technologie aufzuweisen, um ein bestehenden Markt aufzumischen und neue Möglichkeiten durch innovativer technologischer Lösungen zu schaffen. Für die Arbeitsperiode 2024 sind sowohl themenoffene (Open) als auch themenspezifische Ausschreibungen (Challenge) vorgesehen

Der EIC Pathfinder Open - Entwicklung neuartiger Ideen

Dieses Instrument richtet sich an interdisziplinarische Teams und Konsortien aus Wissenschaftlern und innovativen Unternehmern mit einer langfristigen Vision für bahnbrechende Technologien. Die Förderung unterstützt die Grundlagenforschung und die Entwicklung dieser neuen Technologien in einem Frühstadium mit dem Ziel, ein „Proof of Principle“ zu erreichen. Das heißt, die Validierung der wissenschaftlichen Grundlage der bahnbrechenden Technologie, sowie eine Entwicklungsstufe des Technologie Readiness Level (TRL) 1-4 muss gegeben sein. Das erwartete Ergebnis eines Projekts ist der Grundsatzbeweis, dass die Ideen der angestrebten Zukunftstechnologie realisierbar sind und validiert werden können (Proof of Principle). Die Projektergebnisse sollten hochkarätige wissenschaftliche Publikationen im Open Access beinhalten.

Interdisziplinarität ist gewünscht und notwendig, deswegen sind KMUs als Partner im Konsortium erwartet. Damit ist die potentielle Kommerzialisierung der Ergebnissen vorgesehen. Eine Einzelförderung ist nicht möglich.

Bis zu 4 Millionen Euro können einzelne Verbundprojekte erhalten. Für 2023 sind insgesamt 136 Mio. Euro für Pathfinder-Projekte in der Kategorie „Open“ vorgesehen.

Teilnahmebedingungen:

  • Keine thematischen Vorgaben;

  • Keine Einzelförderung möglich. In Pathfinder-Open-Projekten muss ein Konsortium mindestens aus drei voneinander unabhängigen Institutionen aus drei verschiedenen EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten bestehen.

Förderung in Pathfinder Open:

  • Förderfähige Projekte sollen folgende grundlegende Eigenschaften (sog. Gatekeepers) erfüllen:
     
    • Überzeugende langfristige Vision einer radikal neuen Technologie, die das Potenzial hat, einen transformativen positiven Effekt auf unsere Wirtschaft und Gesellschaft zu haben.
    • Konkreter, neuartiger und ehrgeiziger Durchbruch von der Wissenschaft zur Technologie, der Fortschritte in Richtung der angestrebten Technologie bietet.
    • High-Risk/High-Gain-Forschungsansatz und Methodik mit konkreten und plausiblen Zielen.
       
  • Ziel: Langfristige Umsetzung radikal neuer Technologiekonzepte;
     
  • Förderquote: 100 Prozent der förderfähigen Kosten;
  • Projekte, die im Rahmen des EIC Pathfinder finanziert werden, sind zudem für folgende Instrumente förderfähig:
     
    • „EIC Booster“: Hier besteht die Möglichkeit, Zuschüsse mit Festbeträgen von bis zu 50.000 Euro zu erhalten, um ergänzende Aktivitäten durchzuführen. So soll der Weg zur Kommerzialisierung erleichtert werden.
    • EIC Transition-Antrag unter gewisse Bedingungen.  
    • EIC Accelerator-Antrag: Hier besteht die Möglichkeit, einen Accelerator-Antrag über das Fast-Track-Programm einzureichen.
    • Teilnahme an dem Programm ‘Next Generation Innovation Talents’. Die Personalkosten von Forschern, die an diesem Programm teilnehmen, sind im Rahmen der Pathfinder-Zuschüsse förderfähig.


Zusätzlich zur Finanzierung erhalten erfolgreiche Antragsteller maßgeschneiderten Zugang zu einer breiten Palette von Dienstleistungen zur Unternehmensbeschleunigung (Business Accelerator services - BAS).

Budget

Für den Stichtag 2024 stehen insgesamt 136 Millionen Euro als Gesamtbudget zur Verfügung. Pro Projekt sind 4 Mio. Euro vorgesehen. Höhere Projektbudgets können mit sehr guter Begründung ebenso beantragt werden.

Antragsverfahren für Pathfinder Open

  • Anträge mit maximal 20 DIN-A4-Seiten auf Englisch;
  • Evaluierung der Anträge: Der Schwerpunkt liegt im Bereich Exzellenz (Gewichtung bis 60 Prozent); darüber hinaus „Impact“ (20 Prozent) sowie „Quality and Efficiency of Implementation“ (20 Prozent);
  • Einstufige Antragstellung.

Zeitplan

Der Zeitplan sieht vor, dass die Ergebnisse in fünf Monaten kommuniziert werden und ab dem Stichtag etwa acht Monate verstreichen, bis das Projekt starten kann.

Stichtag/Frist:

Es wird 2024 einen Stichtag geben, an dem die bis dahin eingegangenen Anträge bewertet werden: 7. März 2024 um 17:00 Uhr.

Der EIC Pathfinder Challenges zielt darauf ab, neue Möglichkeiten zu schaffen, die auf „high-risk/high-gain“ Forschung und Entwicklung basieren. Es sollen innovative und technologische Lösungen in der Forschung und Entwicklung realisiert werden, die ein hohes Risiko aufweisen.
Mit spezifischen „Challenges“ oder Herausforderungen wird der EIC ein Portfolio von Projekten erstellen, die verschiedene Perspektiven, konkurrierende Ansätze oder komplementäre Aspekte abdecken. Die Komplexität und der risikoreiche Charakter dieser Forschung erfordern eine multidisziplinäre Zusammenarbeit.

Bis zu 4 Millionen Euro können einzelne Verbundprojekte erhalten. Höhere Projektbudgets können mit sehr guter Begründung ebenso beantragt werden. Für 2023 ist ein Budget von insgesamt 120 Millionen Euro vorgesehen, der in etwa für alle „Challenges“ gleich verteilt wird.

Die Themen oder fünf „Challenges“ für 2024 sind wie folgt vorgegeben:

 

1. Solar-to-X devices for decentralized prosumptium of renewable fuels, chemicals and materials as climate change mitigation pathway development

Ziel ist es, Fortschritte auf dem Weg zu Technologien für synthetische Kraftstoffe und Chemikalien zu erzielen, die alle erforderlichen Umwandlungsschritte in einem einzigen Gerät integrieren und ausschließlich und direkt durch Sonnenenergie angetrieben werden. Geräte, die durch Elektrizität oder Wärme angetrieben werden, stehen nicht im Mittelpunkt dieser Herausforderung - mit Ausnahme von radikal neuen Elektrolyseur-Konstruktionen, die über inkrementelle F&E an ausgereiften Elektrolyseur-Konstruktionen.

2.Towards cement and concrete as a carbon sink

Mit dieser Herausforderung wird die Entwicklung bahnbrechender Technologien in einem oder mehreren der folgenden Bereiche unterstützt:

(1) Fortgeschrittene Technologien, die das Paradigma der vorherrschenden Bindemitteltechnologien mit alternativen kohlenstoffarmen Verbindungen auf der Grundlage alternativer Rohstoffe und Aushärtungsverfahren ändern;

(2) Fortgeschrittene Technologien für eine effizientere Nutzung von Klinker in Zement (Verringerung des Klinkeranteils) und von Zement in Betonzusammensetzungen (Bindemitteleffizienz)

(3) Fortgeschrittene Technologien, die die Notwendigkeit der Verbrennung fossiler Brennstoffe verringern oder aufheben, um die damit verbundenen CO2-Emissionen zu vermeiden.

(4) Grundlagentechnologien zur Unterstützung von (1), (2) und (3) auf der Grundlage von Technologien für computergestützte Materialwissenschaft oder datengesteuerte Wissenschaft (einschließlich KI und ML).

3. Nature inspired alternatives for food packaging and films for agriculture

Gesucht werden bahnbrechende Vorschläge, die in der Lage sind, die Verwendung von Kunststoffen auf fossiler Kohlenstoffbasis vom Erzeuger bis zum Verbraucher zu ersetzen und damit die politischen Ziele der EU zu unterstützen, die auf eine stärker kreislauforientierte, ressourceneffiziente und klimaneutrale Wirtschaft abzielen.

Die Vorschläge müssen darauf abzielen, von der Natur inspirierte nachhaltige Alternativen zu Kunststoffen auf fossiler Kohlenstoffbasis und den damit verbundenen Produktionsprozessen zu entwickeln. Diese Alternativen müssen kreislauffähig, sicher und nachhaltig konzipiert sein und Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und vollständige biologische Abbaubarkeit ermöglichen. Sie müssen einen oder mehrere der derzeitigen Verwendungszwecke von Kunststoffen im Lebensmittelsystem (z. B. landwirtschaftlicher Mulch, Lebensmittelverpackungen) ansprechen und biobasierte Quellen und Rohstoffe nutzen, wie z. B.: aus der Natur gewonnene Polymere (z. B. Cellulose, Chitin, Lignin, Keratin); natürliche Polymere (z. B. mikrobielle, pilzliche und pflanzliche Materialien) oder  synthetische Polymere aus biobasierten Materialien.

Bei der Entwicklung und Einarbeitung chemischer Zusatzstoffe, die hohe Hygienestandards für den Kontakt mit Lebensmitteln erfüllen können, sollten auch rechtliche Aspekte berücksichtigt werden.

4. Nanoelectronics for energy-efficient smart edge devices

Das übergeordnete Ziel dieser Herausforderung ist die Erforschung von Lösungen (beginnend bei TRL 1/2), die einen drastischen Einfluss auf die Senkung des Stromverbrauchs aller intelligenten Edge-Geräte haben, aber speziell für Edge-Verarbeitung und -Speicher, Edge-Sensorik und -Bildgebung, Edge-Kommunikation und Edge-Energiemanagement. Die vorgeschlagenen Lösungen sollten bei TRL 1-2 beginnen und TRL 3-4 erreichen.

Die Projekte, die im Rahmen dieser Challenge unterstützt werden, sollen einen oder mehrere der folgenden Aspekte behandeln:

  • Grundlegende Fragen wie die Wärmeableitung im Nanomaßstab, die sich als der kritischste Engpass bei der Informationsverarbeitung erwiesen hat, umfassen den Entwurf eines Bauelements vom Verständnis der Physik und des Wärmetransports im Nanomaßstab auf Komponentenebene zur Umgehung des "Heat Valley", die Auswahl der Materialien und Prozesslösungen.
  • Demonstration des Potenzials der entwickelten Technologien zur Energieeinsparung und zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks im Hinblick auf verantwortungsbewusste intelligente Randgeräte.

Besondere Bedingungen: Die Antragsteller müssen in ihrem Vorschlag energiebezogene Messgrößen für die Technologien und Methoden zu deren Messung beschreiben und Benchmarks festlegen. Es sollten stabile, reichlich vorhandene und ungiftige Materialien verwendet werden, die den Verarbeitungsschritten für Geräte und Schaltkreise standhalten.

5. Strengthening the sustainability and resilience of EU space infrastructure

Das übergeordnete Ziel dieser Herausforderung ist die Unterstützung der Entwicklung von Innovationen, die den Schutz der EU-Raumfahrtinfrastruktur stärken werden.

Die spezifischen Ziele dieser Herausforderung sind 1) die Entwicklung von Technologien zur Abschwächung von Weltraummüll und zur aktiven Beseitigung von Trümmern; 2) Konzepte für das Recycling funktionsuntüchtiger Objekte im Weltraum; 3) Innovationen zum Schutz der EU-Weltrauminfrastruktur.

Von den im Rahmen dieser Herausforderung geförderten Projekten wird erwartet, dass sie bahnbrechende Konzepte in einem oder mehreren der folgenden Bereiche entwickeln:

  • Bahnbrechende Technologien zur kontrollierten Abschwächung von Weltraummüll (zur Verringerung seiner Entstehung) und zur aktiven Beseitigung von Weltraummüll (durch Management des vorhandenen Weltraummülls, De-Orbitierung, Verlagerung usw.), einschließlich solcher, die Schäden an Raumfahrzeugsystemen verhindern. Dazu gehören u. a. treibstofflose Antriebstechnologien wie weltraumgestützte Laser, lasergestützte Lichtsegel, physikalische Kehrmaschinen in der Umlaufbahn, laserelektrische Antriebe, Seile oder Wasserantriebe für die Bewegung von Trümmern jeder Größe.
  • Recycling und Wiederverwendung orbitaler Objekte im Weltraum - mit Schwerpunkt auf dem Recycling und der Wiederverwendung funktionsgestörter orbitaler Objekte. Das übergeordnete Ziel ist das Recycling, die teilweise und/oder vollständige Wiederverwendung von Anlagen im Weltraum.
  • Spielverändernde Innovationen und innovative Raumfahrtanwendungen zum Schutz der EU-Raumfahrtinfrastruktur mit Schwerpunkt auf Konzepten, die die Erkennung, Identifizierung und Vermeidung von natürlichen und vom Menschen verursachten Gefahren im Weltraum ermöglichen.

Teilnahmebedingungen:

  • Die Themen sind wie oben vorgegeben.
  • Verbundprojekte: In EIC-Pathfinder-Challenges-Projekten muss ein Konsortium mindestens zwei unabhängigen Rechtspersonen aus zwei Mitglied- oder assoziierten Staaten bestehen. Für Konsortien ab drei Partnern gelten die Regeln des Pathfinder Open. Alternativ sind die Ausschreibungen auch für Einzelantragsteller (nicht für Großunternehmen) aus Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten zugänglich.

Förderung im EIC Pathfinder Challenges

  • Förderfähige Aktivitäten:
    • Neue Forschungsideen;
    • Aufbau relevanter Forschungsgemeinschaften;
    • Entwicklung industrieller Forschungsagenden;
  • Ziel: Aufbau neu aufkommender Themen und Forschungslandschaften;
  • Förderquote: 100 Prozent der förderfähigen Kosten
  • Business Acceleration Services (BAS): Kostenlose Unterstützungsmaßnahmen wie Coaching, Mentoring, Matchmaking-Aktivitäten.

Förderfähige Projekte sind zudem für folgende zusätzliche Leistungen berechtigt:

  1. Business Acceleration Services (BAS): Kostenlose Unterstützungsmaßnahmen wie Coaching, Mentoring, Matchmaking-Aktivitäten.
  2. EIC Booster“: Hier besteht die Möglichkeit, Zuschüsse mit Festbeträgen von bis zu 50.000 Euro zu erhalten, um ergänzende Aktivitäten durchzuführen. So soll der Weg zur Kommerzialisierung erleichtert werden.
  3. EIC Transition-Antrag unter gewisse Bedingungen.  
  4. EIC Accelerator-Antrag: Hier besteht die Möglichkeit, einen Accelerator-Antrag über das Fast-Track-Programm einzureichen.
  5. Teilnahme an dem Programm ‘Next Generation Innovation Talents’. Die Personalkosten von Forschern, die an diesem Programm teilnehmen, sind im Rahmen der Pathfinder-Zuschüsse förderfähig.

Budget

Für den Stichtag 2024 stehen 120 Millionen Euro als Gesamtbudget zur Verfügung. Geplant ist, ca. 4 Mio. Euro pro Projekt zu investieren. Höhere Projektbudgets können mit sehr guter Begründung ebenso beantragt werden.

Antragsverfahren für EIC Pathfinder Challenges

  • Anträge mit maximal 30 DIN-A4-Seiten auf Englisch;
  • Einstufige Antragstellung;
  • Evaluierung der Anträge: Die Evaluierung ist zweistufig. In Schritt eins werden, wie beim Pathfinder Open im Bereich Exzellenz (Gewichtung bis 60 Prozent); darüber hinaus „Impact“ (20 Prozent) sowie „Quality and Efficiency of Implementation“ (20 Prozent) bewertet. In Schritt 2 (portfolio considerations) prüft ein Evaluatorenteam den Beitrag jedes Projektvorschlags zum Aufbau eines konsistenten „Challenge“ Portfolios.

Zeitplan

Der Zeitplan sieht vor, dass ab dem Stichtag etwa 8 Monate verstreichen, bis das Projekt starten kann:

Stichtage/Fristen:

Die Deadline für die EIC Pathfinder Challenges 2024: 16. Oktober 2024 (17:00 Uhr).

Sie haben eine Idee für ein EIC-Pathfinder-Antrag? Kontaktieren Sie jetzt die KMU-Beratung der BayFOR:

Dipl.-Jur. Natalia García Mozo

Natalia García Mozo
Bereichsleiterin KMU-Beratung
Telefon: +49 89 9901888-171
E-Mail: mozo@no-spam-pleasebayfor.org

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