FOODCoST
Steckbrief
- Programm: Horizon Europe, Food, Bioeconomy Natural Resources, Agriculture and Environment
- Fördersumme: 7,35 Mio. Euro, davon 534.000 Euro für Bayern
- Laufzeit: 06/2022–05/2026
- Koordinator/in: Wily Baltussen / Marieke Meeusen-van Onna, Wageningen Economic Research, Niederlande
- Internet: www.foodcost-project.eu
EU-Projekt FOODCoST: Was ist der wahre Preis unserer Lebensmittel?
Von der Erzeugung und Herstellung über den Verkauf und Verzehr von Lebensmitteln bis hin zum Aufkommen von Abfällen – unser Lebensmittelsystem ist meistens nicht nachhaltig. Durch seine erheblichen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit verursacht es Kosten, die bisher nicht in die Preisgestaltung der einzelnen Produkte einfließen. Das EU-Projekt FOODCoST will Lösungen entwickeln, um den wahren Marktwert eines Lebensmittels unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu bestimmen.
Ökologische Lebensmittel verursachen geringere Umweltfolgekosten als konventionelle Lebensmittel
Die europäischen „Farm-to-Fork“- und Nachhaltigkeits-Strategien sowie der europäische „Green Deal“ setzen sich für ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem in Europa ein. Ein Lebensmittelsystem umfasst Materialien, Prozesse und Infrastrukturen, die sich auf die Landwirtschaft, die Herstellung, den Einzelhandel, den Transport und den Verbrauch von Lebensmitteln beziehen. Um nicht nachhaltigen Verbrauch zu bekämpfen, müssen die Kosten für das gesamte Ressourcensystem einschließlich der Fertigungsmethoden, des Konsumverhaltens und der Lieferketten betrachtet werden. Laut Studien der Universität Greifswald und der TH Nürnberg müssten die Preise für konventionell erzeugte tierische Produkte eigentlich fast doppelt so hoch sein, wenn man die ökologischen Folgekosten miteinbezieht. Bei Einbezugsozialer Externalitäten wie Gesundheitsauswirkungen oder Tierwohl wären die Kosten noch einmal deutlich höher. Bisher trägt die Gesellschaft diese Kosten und nicht der Verursacher.
Ökologische Lebensmittel verursachen geringere Umweltfolgekosten als konventionelle Lebensmittel. Solange nachhaltig produzierte Lebensmittel für eine gesunde Ernährung teurer und weniger profitabel sind als nicht nachhaltig produzierte und weniger gesunde Lebensmittel, werden die Bemühungen um die Einführung nachhaltiger Lebensmittelsysteme kaum erfolgreich sein. Deshalb ist die Aufdeckung dieser versteckten Kosten ein äußerst wichtiger Schritt, um die Märkte zu nachhaltigeren Lebensmittelsystemen zu bewegen.
Berechnung des echten Warenwertes entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette
Das EU-Projekt FOODCoST will Ansätze zur empirischen Messung und Bewertung externer Kosteneffekte wie z. B. Biodiversitätsverluste definieren. Das Konsortium arbeitet an einem Standardverfahren zur Berechnung des echten Warenwertes entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette. In einer Multi-Akteur-Initiative entwickeln im Projekt alle Beteiligten aus Landwirtschaft, Industrie, Regierung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft einen Leitfaden mit Maßnahmenempfehlungen für einen nachhaltigen Wandel im Lebensmittelsektor.
Das Projekt mit 22 Partnern aus 13 Ländern wird vom Forschungsinstitut Wageningen Economic Research koordiniert. Aus Bayern beteiligen sich die Technische Hochschule Nürnberg und ECOZEPT.
BayFOR@Work
„Die BayFOR überzeugt uns nicht zum ersten Mal, sowohl durch ihre Fachkompetenz als auch durch die persönlich sehr konstruktive Zusammenarbeit. Das Zusammenwirken macht Freude.“
Prof. Tobias Gaugler, Technische Hochschule Nürnberg
Kontakt
Prof. Dr. Tobias Gaugler
Technische Hochschule Nürnberg
E-Mail: tobias.gaugler@no-spam-pleaseth-nuernberg.de
Tel. +49 911 58803305
Kontakt in der BayFOR
Dr. Anna Abelmann-Brockmann
Wissenschaftskoordinatorin
Bayern-Israel
Telefon: +49 89 9901888-166
E-Mail: abelmann@no-spam-pleasebayfor.org
Dr. Thomas Ammerl
Fachbereichsleiter Umwelt, Energie & Bioökonomie
Telefon: +49 89 9901888-120
E-Mail: ammerl@no-spam-pleasebayfor.org