RAMSES

Steckbrief

  • Programm: Horizon 2020, Fight Against Crime and Terrorism (SC7)
  • Laufzeit: 09/2016–08/2019
  • Fördersumme: 3,8 Mio. Euro, davon 367.000 Euro für Bayern
  • Koordinator: Treelogic Telemática y Lógica Racional para la Empresa Europea, S.L., Spanien
  • Projektkennzeichen: 700326
  • Internet: www.ramses2020.eu

Internetbetrug effektiv bekämpfen

Kriminelle Aktivitäten ereignen sich zunehmend im Internet. Das Netz ermöglicht es Kriminellen, die eigene Identität zu verschleiern, und erleichtert so Diebstahl und Betrug. Das EU-Projekt RAMSES (Internet Forensic platform for tracking the money flow of financially-motivated malware) hat sich das Ziel gesetzt, eine holistische, intelligente, skalierbare und modulare Plattform für Polizeibehörden zu entwickeln, um ihnen die digitale Aufklärungsarbeit zu erleichtern.

Das in RAMSES entwickelte System soll in der Lage sein, Informationen, die im Zusammenhang mit finanziell motivierten, zielgerichteten Schadprogrammen (Malware) stehen, selbstständig aus dem Internet zu filtern, diese zu analysieren und anschließend zu interpretieren. Der Fokus liegt dabei auf zwei Malware-Typen: Ransomware, die Daten verschlüsselt und für das Entschlüsseln Geld verlangt, und Banking-Trojaner, die beim Online-Banking Daten ausspähen. Dafür greift das Projektteam auf modernste Technologien zurück: Mithilfe von Big-Data-Analysen und Visualisierungstools soll die Plattform in der Lage sein, nicht nur das allgemein zugängliche „Surface Web“ zu durchforsten, sondern auch das versteckte, nicht frei zugängliche „Deep Web“ abzusuchen. Die neue Lösung soll Manipulationen und versteckte Informationen in Bildern und Videos erkennen, unterschiedliche Malware-Programme finden und analysieren sowie von der Malware verlangte Zahlungen verfolgen. In das Projekt sind sowohl Entwickler und Nutzer als auch Opfer von Schadsoftware involviert, um besser zu verstehen, wann und auf welchem Wege Malware verteilt wird. Die Plattform wird im Laufe des Projekts in Zusammenarbeit mit Polizeibehörden in Portugal, Belgien und Spanien getestet. RAMSES wird sowohl auf Open-Source- als auch auf kommerziell erhältliche Software zurückgreifen. Die im Projekt entwickelte Software wird für Strafvollzugsbehörden, die sich bei RAMSES registriert haben, kostenfrei sein. Mögliche künftige Vermarktungsmodelle werden im Rahmen des Projekts ausgelotet, unterstützt durch eine Machbarkeitsstudie zur Bewertung von Faktoren für die Annahme der Plattform durch Endkunden.

Kommentar zum Beitrag der BayFOR:

Dr. Holger Nitsch

„Der BayFOR ist es zu verdanken, dass wir Projektpartner in RAMSES werden konnten. Sie kam Mitte 2015 auf uns zu, weil der spanische Projekt-Koordinator über das Enterprise Europe Network eine Suchanfrage veröffentlicht hatte. Das Konsortium war auf der Suche nach einer Einrichtung, die die Validierung der zu entwickelnden Tools übernehmen sollte. Die BayFOR-Kollegen haben uns als geeigneten Partner identifiziert und unsere Interessensbekundung an den Koordinator weitergeleitet, der sich daraufhin mit mir in Verbindung gesetzt hat. Kurze Zeit später haben wir den Antrag eingereicht und wurden positiv evaluiert.”

Dr. Holger Nitsch
Fachbereich Polizei am Standort Fürstenfeldbruck
Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern
Projektpartner RAMSES
Tel.: +49 (0) 8141 408208
E-Mail: holger.nitsch@no-spam-pleasepol.hfoed.bayern.de

RAMSES auf der BayFOR-Website

Im Jahresrückblick der BayFOR 2016

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