CLIMB

Projekt „Climate Induced Changes on the Hydrology of Mediterranean Basins“

Mit einer Finanzierung aus dem Siebten Forschungsrahmenprogramm (FP7) der Europäischen Kommission untersucht das Umweltprojekt CLIMB die konkreten Auswirkungen des Klimawandels für die Staaten am Mittelmeer (Südeuropa, Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten). Die Sicherung der dortigen Wasserressourcen ist akut bedroht: Dürreperioden, Fluten, die Versalzung des küstennahen Grundwassers sowie die zunehmende Landdegradation sind nur einige der Gefahren, durch die der fortschreitende Klimawandel zu politischen Konflikten und wirtschaftlichen Verteilungskämpfen in den betroffenen Regionen führen kann. Gefordert ist deshalb ein nachhaltiger Umgang mit den vorhandenen Wasserressourcen. Derzeit fehlen Analysemodelle und effektive Kontrollsysteme, mit denen die durch den Klimawandel forcierten hydrologischen Veränderungen erfasst und bewertet werden können. Die bislang verfügbaren Projektionen sind sehr unsicher und basieren auf praktisch nicht validierbaren Daten aus globalen und regionalen Klimamodellen. CLIMB möchte hier ansetzen, zur Schließung dieser methodischen Lücken beitragen und somit zuverlässigere Aussagen ermöglichen.

Die Europäische Kommission hat neben CLIMB zwei weitere, thematisch verwandte Großprojekte initiiert. Aus dem Umweltbereich ist dies WASSERMed (Water Availability and Security in Southern Europe and the Mediterranean) und aus dem sozial-, wirtschafts- und geisteswissenschaftlichen Themenbereich das Projekt CLICO (Climate Change Hydro-Conflicts and Human Security), die beide mit CLIMB ein gemeinsames Cluster bilden sollen. Dieser interdisziplinäre Ansatz soll neben der Veränderung der natürlichen Ressourcen auch soziale und ökonomische Aspekte modellhaft berücksichtigen. In dem thematischen Cluster „Klimawandel im Mittelmeerraum“ sind damit insgesamt 44 Institutionen aus 19 Ländern vernetzt.

Steckbrief

Zielsetzung

  • Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf Wasserressourcen im Mittelmeerraum sowie Reduzierung bestehender Unsicherheiten
  • Verbesserung und Integration von Methoden der hydrologischen Modellierung, Fernerkundung, Klimamodellierung sowie von Feldmessmethoden bzw. Monitoring
  • Charakterisierung der Untersuchungsgebiete, Zugang zu geophysikalischen bzw. Fernerkundungsdaten
  • Durchführung der Untersuchungen in sieben ausgewählten Testgebieten um das Mittelmeer (Frankreich, Italien, Türkei, Tunesien, Ägypten, Palästinensische Verwaltungsgebiete)
  • Sozioökonomische Faktorenanalyse von Vulnerabilität sowie Integration in einen neuen konzeptionellen Rahmen
  • Entwicklung eines Instruments zur Bewertung wasserbürtiger Risiken
  • Integration der in CLIMB erzielten Ergebnisse in die regionalen Wasser- und Agrarmanagementstrukturen des Mittelmeerraums
  • Kontinuierliche Aufbereitung wissenschaftlicher Inhalte für politische Akteure und relevante Entscheidungsträger.

Zielgruppe

Die Projektergebnisse aus CLIMB sind für folgende Akteure von Bedeutung:

  • Wissenschaftliche Gemeinschaft in den Bereichen Hydrologie, Fernerkundung, Klimawandel sowie sozioökonomische Sektoren wie Landwirtschaft und Tourismus
  • Akteure im Bereich des Wasser- und Agrarmanagements im Mittelmeerraum
  • Politische Entscheidungsträger
  • Interessierte Öffentlichkeit

Durch wissenschaftliche Publikationen, Policy Briefings, die Teilnahme an Konferenzen, die Organisation von regelmäßigen Workshops und die Produktion öffentlichkeitswirksamen Materials (DVD) informiert das CLIMB-Konsortium alle betroffenen Akteure über die Projektergebnisse.

BayFOR als Partner

Prof. Ralf Ludwig vom Department für Geographie der LMU München ist der Koordinator von CLIMB. Dr. Thomas Ammerl, wissenschaftlicher Referent für Umwelt bei der BayFOR, ist federführend für das Projektmanagement zuständig. Zu den Projektmanagment-Tätigkeiten zählen die Vertragsverhandlungen mit der EU-Kommission, die Einhaltung der Vertragsvorgaben, das finanzielle und organisatorische Management sowie die Organisation der projekt-internen Kommunikation.

Zusätzlich übernimmt die BayFOR auch Aufgaben zur nutzerfreundlichen Aufbereitung sowie die Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse von CLIMB. Dazu gehört beispielsweise die Organisation von wissenschaftlichen  Konferenzen und lokalen Informationsveranstaltungen.

Im Rahmen des Clusters zwischen CLIMB, den beiden FP7-Projekten WASSERMed und CLICO und den Repräsentanten der EU-Kommission ist die BayFOR dafür verantwortlich, Synergien zwischen den wissenschaftlichen Projekten herzustellen und die projektübergreifende Kommunikation zu gewährleisten.

Laufzeit & Förderung

CLIMB wird aus Mitteln des Siebten Forschungsrahmenprogramms (FP7) der Europäischen Kommission gefördert (Budget: 3,15 Millionen Euro).

Innerhalb des spezifischen Programms "Zusammenarbeit" ist die Ausschreibung in der thematischen Priorität "Umwelt, einschl. Klimawandel" angesiedelt. Die vier bayerischen Partner LMU, BayFOR GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie das KMU (kleines und mittleres Unternehmen) VISTA GmbH erhalten insgesamt 1,1 Millionen Euro aus dem Etat, den die EU für CLIMB zur Verfügung stellt.

Vierjährige Projektlaufzeit: 01. Januar 2010 - 31. Dezember 2013

Konsortium

Geleitet wird CLIMB durch Prof. Ralf Ludwig vom Department für Geographie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Das Konsortium setzt sich aus insgesamt 19 Institutionen aus neun verschiedenen Ländern zusammen. Neben Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich sind auch die fünf außereuropäischen Länder Ägypten, Kanada, Palästinensische Verwaltungsgebiete, Türkei und Tunesien in die Forschungsaktivitäten eingebunden.

Durch die Projektkooperation zahlreicher Institutionen aus EU-Mitgliedstaaten besitzt CLIMB europäischen Mehrwert. Außerdem wird durch die Integration von Projektpartnern aus sog. Drittstaaten (Ägypten, Palästinensische Verwaltungsgebiete, Tunesien, Türkei) bzw. Nicht-EU-Staaten (Kanada) Wissenstransfer und personeller Austausch zwischen Europa und diesen Ländern gefördert.

Institutionell sind in CLIMB verschiedene Partner im Konsortium zusammengefasst. Dazu zählen Universitäten, (außeruniversitäre) Forschungseinrichtungen, ein KMU (kleines und mittleres Unternehmen) sowie eine gemeinnützige Gesellschaft.

Die beteiligten Partnerinstitutionen sind (entsprechend ihrer Nummerierung im Konsortium):
Ludwig-Maximilians-Universität München, Deutschland
AGRIS Sardegna - Agenzia per la Ricerca de la Agricoltura, Italien
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Deutschland
Centre national du Machinisme Agricole, du Genie Rural, des Eaux et des Forets, Frankreich (Weiterführende Informationen finden Sie auch hier.)
Centre de Recherche et des Technologies des Eaux, Tunesien
Consorzio Interuniversitario Nazionale per la Fisica delle Atmosfere e delle Idrosfere, (Università di: Cagliari, Camerino, Bologna, Tor-Vergata Roma), Italien
Centro di Ricerca, Sviluppo e Studi Superiori in Sardegna, Italien
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Deutschland
Forschungszentrum Jülich GmbH, Deutschland
Gebze Institute of Technology, Türkei
Institut National de la Recherche Scientifique, Kanada
Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, Österreich
Université d’Angers, Frankreich
Islamic University of Gaza, Palästinensische Verwaltungsgebiete
Università degli Studi di Padova, Italien
Università degli Studi di Trento, Italien
Zagazig University, Ägypten
VISTA Geowissenschaftliche Fernerkundung GmbH, Deutschland
Bayerische Forschungsallianz gemeinnützige GmbH, Deutschland

Weitere Informationen

CLIMB Untersuchungsgebiete

Kontakt

Prof. Dr. Ralf Ludwig

Prof. Dr. Ralf Ludwig
Department für Geographie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Koordination CLIMB und CLIWASEC
Tel.: +49 (0)89 2180-6677
E-Mail: r.ludwig@no-spam-pleaselmu.de

Kontakt in der BayFOR

Dr. Thomas Ammerl

Dr. Thomas Ammerl
Fachbereichsleiter Umwelt, Energie & Bioökonomie
Telefon: +49 89 9901888-120
E-Mail: ammerl@no-spam-pleasebayfor.org

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