SciFiMed
Steckbrief
- Programm: Horizon 2020, FET Open
- Fördersumme: 3,6 Mio. Euro, davon 1 Mio. Euro für Bayern
- Laufzeit: 01/2021-12/2024
- Koordinatorin: Prof. Dr. Diana Pauly, Philipps-Universität Marburg
- Internet: www.scifimed.eu
EU-Projekt SciFiMed: Neuer Biosensor zur besseren Diagnose und Behandlung von Entzündungskrankheiten
Millionen von Menschen in der Europäischen Union leiden an verschiedenen Entzündungskrankheiten, die mit einer Fehlregulierung des sogenannten Komplementsystems zusammenhängen, das ein Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist. Das EU-Projekt SciFiMed untersucht die Rolle des Komplementsystems bei der Entstehung dieser Krankheiten, um diese besser diagnostizieren und therapieren zu können.
Menschen mit einer altersabhängigen Makuladegeneration, einer Augenerkrankung, an der europaweit etwa 15 Millionen ältere Menschen leiden, verlieren häufig große Teile ihres Sichtfelds. Behandelbar ist die Krankheit bisher nur teilweise, ebenso wenig wie bestimmte chronische Nierenentzündungen und spezielle Formen bakterieller Infektionen. All diesen Krankheiten gemeinsam ist eine fehlerhafte Regulation des sogenannten Komplementsystems.
Das Komplementsystem besteht aus Blutproteinen, die man Komplementfaktoren nennt. Diese Komplementfaktoren werden kaskadenartig aktiviert, wenn eine Immunantwort erforderlich ist. Nach dem aktuellen Stand der Forschung spielen der Komplementfaktor H und damit verwandte Proteine eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von systemischen und organspezifischen Krankheiten.
Entschlüsselung des Komplememtsystems für eine schnellere Diagnose von Entündungsreaktionen
Das Projekt SciFiMed („Screening of inflammation to enable personalized Medicine“) will diese Proteinfamilie erforschen, um die Entwicklung personalisierter und zeitnaher Diagnosen zu ermöglichen. Dies soll durch die Entwicklung eines neuartigen Biosensors auf der Basis von Nanomaterialien erfolgen, der Entzündungsreaktionen im Körper besser charakterisieren kann. SciFiMed bringt Experten aus den Bereichen Genetik, Immunologie, Nephrologie, Chemie und Augenheilkunde zusammen, die gemeinsam an der Entwicklung dieses Biosensors arbeiten werden.
Unter Koordination der Philipps-Universität Marburg sind weitere sieben Partner aus vier Ländern (Deutschland, die Niederlande, Spanien und Ungarn) an dem Forschungs- und Innovationsprojekt beteiligt. Aus Bayern nehmen die Universität Regensburg und die Microcoat Biotechnologie GmbH an dem Vorhaben teil.
BayFOR@Work
„Die BayFOR hat einen wesentlichen Beitrag zur Antragstellung des FET-Open-Projektes SciFiMed geleistet. Die Anschubfinanzierung BayIntAnder BayFOR ermöglichte dem europäischen Konsortium persönliche Treffen, um die Projektidee zu entwickeln, abzustimmen und als Team zusammenzuwachsen. Im Anschluss hat uns die BayFOR hervorragend bei der Antragstellung beraten. Nur so konnten wir gemeinsam das Unwahrscheinliche wahr machen.“
Prof. Dr. Diana Pauly, Philipps-Universität Marburg
Kontakt
Kontakt in der BayFOR
Dr. Mikhail Antonkin
Wissenschaftlicher Referent Gesundheitsforschung & Biotechnologie
Telefon: +49 911 50715-950
E-Mail: antonkin@no-spam-pleasebayfor.org