PRECODE

Innovative Therapieansätze bei Pankreaskrebs

Die Diagnose Pankreaskrebs ist meistens ein Todesurteil. Laut Robert-Koch-Institut weist das Pankreaskarzinom die niedrigsten Überlebensraten unter allen Krebserkrankungen auf und ist die vierthäufigste Krebstodesursache. Der Grund: im Frühstadium der Krankheit haben die Patienten nur selten Beschwerden. Und wenn sich die Krankheit dann bemerkbar macht, ist es meistens zu spät, um sie zu heilen. Das EU-Projekt PRECODE sucht hier nach innovativen Therapieansätzen.

Das zentrale Ziel des EU-Projekts PRECODE (PancREatic Cancer OrganoiDs rEsearch) ist die Bildung eines European Training Network (ETN) mit 22 Partnern aus neun Ländern. Die European Training Networks (ETN) sind eine Variante der Innovative Training Networks (ITN). Ziel der ETNs ist es, herausragende Doktorandinnen und Doktoranden in strukturierter Weise im Rahmen von exzellenten Forschungsvorhaben auszubilden. PRECODE ermöglicht fünfzehn Nachwuchswissenschaftlern innerhalb des internationalen und interdisziplinären Doktorandenprogramms die Forschung an Pankreas-Organoiden. Organoide sind Mikro-Organe, die im Labor aus Gewebe herangezüchtet werden. Anhand dieser Mikro-Organe können Forscher das Krankheitsgeschehen besser verstehen und auch Therapien ohne Tierversuche testen.

Dies macht sie zu einem perfekten Übungsfeld für die Präzisionsmedizin, um die bestmögliche Medikamentenkombination abzuleiten.  Die Ausbildung der Nachwuchswissenschaftler erfolgt durch E-Learning-Programme, Workshops und längere Forschungsaufenthalte in den Partnereinrichtungen. Die jungen Nachwuchsforscher lernen dabei, Organoide zu kultivieren und zu verändern sowie modernste molekularbiologische Techniken zu entwickeln.

„Dieses Projekt ist deshalb so wichtig, weil erstmalig EU-weit Organoide kultiviert und zur Therapievorhersage genutzt werden sollen, um in Zukunft die Therapie des Pankreaskarzinoms zu beeinflussen. Mindestens genauso wichtig ist aber auch die Etablierung einer Gruppe von Wissenschaftlern, die gemeinsam dieses Thema bearbeiten will. So entsteht eine neue EU-weite Expertise auf dem Gebiet der Pankreaskrebsforschung.“, so der Koordinator Prof. Dr. Christian Pilarsky vom Universitätsklinikum Erlangen.

Als ETN verbindet PRECODE die Konzepte von Forschung und Ausbildung einer neuen Generation von Nachwuchsforschern, die unternehmerisch und innovativ denken und handeln. Teil der Ausbildung ist nicht nur die Mitarbeit in Industrieunternehmen, sondern auch strukturierte Trainingsprogramme, an denen auch die BayFOR als Partner mitwirkt. Hier sollen die Doktoranden innovative Ansätze auf dem Gebiet der Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung entwickeln, aber auch Soft Skills, wie z. B. Entrepreneurship, Projektmanagement oder Wissenschaftskommunikation.

Unter der Koordination des Universitätsklinikums Erlangen beteiligen sich 21 weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland, Italien, Irland, Kroatien, den Niederlanden, Polen, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich an PRECODE. Darunter auch drei Patientenverbände aus Italien, Schweden und Deutschland. Die Bayerische Forschungsallianz hat das Projekt intensiv in der Antragstellung unterstützt und ist nun auch als assoziierter Partner (Partner Organisation) für Trainings an PRECODE beteiligt.

„Die Bayerische Forschungsallianz ist für uns ein nichtwegzudenkender Partner. Sie hat uns intensiv bei der Antragstellung unterstützt und mit ihrer Expertise erst den Erfolg des Projekts möglich gemacht.“ betont Prof. Dr. Christian Pilarsky.

Die BayFOR organisiert mehrere Seminare für Doktoranden zu den Themen „EU-Antragstellung und Antragsschreiben“, „interkulturelle Kommunikationen“ und „Projektmanagement“. Außerdem ist sie an der Entwicklung eines entsprechenden Lehrplans für Doktoranden beteiligt.

Projektziele und Arbeitsfelder

Etablierung der Pankreas-Organoid-Forschung durch die Ausbildung einer neuen Generation junger Pankreaskrebs-Forscher.

Zielgruppen

Die Projektergebnisse von PRECODE sind für folgende Akteure von Bedeutung:

  • Wissenschaft
  • Patienten
  • Doktoranden
  • Ärzte
  • Pharmaindustrie

BayFOR als Partner

Die Bayerische Forschungsallianz hat das Projekt intensiv in der Antragstellung unterstützt und ist nun auch als assoziierter Partner (Partner Organisation) für Trainings an PRECODE beteiligt. Die BayFOR organisiert mehrere Seminare für Doktoranden zu den Themen „EU-Antragstellung und Antragsschreiben“, „interkulturelle Kommunikationen“ und „Projektmanagement“. Außerdem ist sie an der Entwicklung eines Lehrplans für Doktoranden beteiligt.

Förderperiode

Von Oktober 2019 bis September 2023 fördert die EU dieses EU-Forschungsprojekt als Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Network (ITN) mit 4 Millionen Euro (Horizon 2020, Call: H2020-MSCA-ITN-2019), gemäß der Finanzhilfevereinbarung Nr. 861196. Davon gehen 760.000 Euro an bayerische Akteure.

Konsortium

Unter der Koordination des Universitätsklinikums Erlangen beteiligen sich 21 weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland, Italien, Irland, Kroatien, Niederlande, Polen, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich an PRECODE.

Koordinator:

Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland

Projektpartner:

Akademisch Medisch Cemtrum bij de Universiteit Amsterdam, Niederlande
AstraZeneca PLC, United Kingdom
Bayerische Forschungsallianz, Deutschland
Cancerföreningen PALEMA, Schweden
cpo – cellular phenomics & onkolgy Berlin-Buch GmbH, Deutschland
FAU Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Fondazione Nadia Valsecchi, Italy
Gdanski Uniwersytet Medyczny, Polen
Karolinska Institutet, Schweden
Klinikum rechts der Isar, TU München, Deutschland
Kungliga Tekniska Hoegskolan, Schweden 
Mimetas BV, Niederlande
TEB e.V. Selbsthilfe, Deutschland
Trinity College Dublin, Irland
Umea Universitet, Schweden
Universita degli studi die Verona, Italy
Universiteit Amsterdam, Niederlande
Universiteit Leiden, Niederlande
University of Navarra, Spanien
University of Glasgow, United Kingdom

Weitere Informationen

Kontakt

Prof. Dr. Christian Pilarsky

Prof. Dr. Christian Pilarsky
Abteilung für Chirurgische Forschung
Universitätsklinikum Erlangen
Tel.: +49 (0)9131 8539516
E-Mail: christian.pilarsky@no-spam-pleaseuk-erlangen.de  

Kontakt in der BayFOR

Dr. Mikhail Antonkin

Dr. Mikhail Antonkin
Wissenschaftlicher Referent Gesundheitsforschung & Biotechnologie
Telefon: +49 911 50715-950
E-Mail: antonkin@no-spam-pleasebayfor.org

Dieser Beitrag ist Teil des E-Mail-Newsletters Ausgabe Dezember 2019. Zum gesamten Newsletter gelangen Sie hier.

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