LICUS
Steckbrief
- Programm: EUREKA Eurostars
- Fördersumme: 500.000 Euro für Bayern
- Laufzeit: 06/2020–05/2023
- Koordinator: Daniel Kopf, Montfort Laser GmbH
Mit verbesserter Lasertechnik gegen grünen und grauen Star
Die Augenerkrankungen grüner und grauer Star sind weit verbreitet. Am grünen Star (Glaukom, erhöhter Augeninnendruck) waren im Jahr 2020 rund 76 Mio. Menschen weltweit erkrankt. Vom grauen Star (Katarakt, Linsentrübung) sind bei allen über 74-Jährigen mehr als 50 Prozent betroffen. Das EU-Projekt LICUS entwickelt eine verbesserte Lasertechnik zur Behandlung beider Krankheiten.
Ziel von LICUS ist es, die Laser zu verbessern, die bei der Behandlung eines Engwinkelglaukoms, eines Offenwinkelglaukoms oder bei der Nachsorge eines Katarakts zum Einsatz kommen. Bei einem Engwinkelglaukom ist der Abfluss von Kammerwasser behindert und dadurch der Augeninnendruck zu hoch. Bei einem Offenwinkelglaukom besteht hingegen ein Ungleichgewicht zwischen der Menge an Kammerwasser, die produziert wird, und der Menge an Kammerwasser, die abfließen kann. Bei einer Engwinkelglaukom-OP wird mit einem Laser eine Verbindung zwischen hinterer und vorderer Augenkammer hergestellt. Kammerwasser kann so abfließen, und der Augeninnendruck sinkt.
Revolutionierung der Behandlung von Glaukom und Katarakt
Beim Offenwinkelglaukom wirkt der Laser nur auf die melaninhaltigen Pigmentzellen des Trabekelwerkes, dem Hauptabfluss des Kammerwassers, ein. Der körpereigene Heilungsprozess kann so die Zellen regenerieren, was den Abfluss des Kammerwassers normalisiert. Beim Katarakt kann es nach einer Operation zu einer Trübung der hinteren Linsenkapsel kommen. Mit einem Laser wird diese geöffnet, sodass das Licht wieder zur Netzhaut gelangt. Bei all diesen Behandlungen kommen zurzeit Laser zum Einsatz, die entweder sehr teuer sind oder kostengünstig und einfach handhabbar, dafür aber eine geringere Präzision und eine hohe thermische Belastung des Gewebes aufweisen.
LICUS möchte die einfache Handhabung mit einer hohen Präzision und einer niedrigen thermischen Belastung verbinden, und das zu einem günstigen Herstellungspreis. So möchte LICUS die Behandlung von Glaukom und Katarakt im Vergleich zu aktuellen Technologien revolutionieren. In Bayern wirken u. a. die TH Nürnberg und das Klinikum Nürnberg im Projekt mit.
Kontakt
„Auf einem Wissenschaftstag der Paracelsus Medizinische Universität bin ich auf einen Stand der Bayerischen Forschungsallianz gestoßen. Zu diesem Zeitpunkt existierte zwar eine klar umrissene Projektidee, aber keine genaue Vorstellung, welches Förderprogramm dafür in Frage käme. Das war der Beginn einer sehr zielgerichteten und schnellen Beratung seitens der BayFOR – von der Auswahl des Förderprogrammes über wertvolle Tipps zur Aufgabenverteilung innerhalb unseres Konsortiums bis hin zur Hilfe bei der Antragserstellung. Ohne die professionelle Unterstützung seitens der BayFOR wäre das Thema nicht so schnell ins Laufen gekommen.“
Prof. Dr. sc. nat. Bernd Braun
Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Tel.: +49 (0)911 5880 - 1745
E-Mail: bernd.braun@no-spam-pleaseth-nuernberg.de
Kontakt in der BayFOR
Dr. Mikhail Antonkin
Wissenschaftlicher Referent Gesundheitsforschung & Biotechnologie
Telefon: +49 911 50715-950
E-Mail: antonkin@no-spam-pleasebayfor.org