H2Engine

EU-Projekt H2Engine: „Grüne“ Verbrennungsmotoren dank Wasserstoff-Technik

Der Verbrennungsmotor ist das am weitesten verbreitete Antriebssystem für Fahrzeuge, Baumaschinen, Landmaschinen und sogar Schiffe. Vor allem beim Schwertransport ist er bisher nicht ersetzbar. Doch 23 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes wird durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in Motoren verursacht. Die Firma KEYOU aus München will den Verbrennungsmotor mit Wasserstoff betreiben.

Wasserstoff wird ein unverzichtbarer Baustein für eine erfolgreiche Energie- und Mobilitätswende sein. Denn Wasserstoff hat den höchsten Energiegehalt aller Kraftstoffe und verbrennt emissionsfrei. Die Produktion von grünem Wasserstoff nimmt weltweit rasant an Fahrt auf und wird durch neue Verfahren immer umweltfreundlicher und kostengünstiger. Wird Wasserstoff mit Hilfe regenerativer Energien erzeugt, ist er nahezu CO2-neutral. Das Problem: Obwohl verschiedene Hersteller das Potenzial eines Wasserstoffantriebs erkannt haben, konnten sie den Konflikt zwischen Emissionsfreiheit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit bisher nicht lösen.

Neue Verfahren für die Transformation von konventionellen zu emissionsfreien Motoren

Das bayerische Start-up KEYOU entwickelt innovative Wasserstofftechnologien, spezielle Komponenten und Brennverfahren, mit deren Hilfe konventionelle Motoren zu emissionsfreien Wasserstoffmotoren transformiert werden können – ohne großen Änderungsaufwand des Basismotors. Der spezifische Mix aus angepasster Hard- und Software sorgt für hohe Wirtschaftlichkeit und Skalierbarkeit. Denn die „KEYOU-inside“-Technologie kann in allen Arten von Motoren und Applikationen angewendet werden und ist für neue Motoren ebenso geeignet wie für Bestandsfahrzeuge.

Mit der Förderung des Projekts H2Engine unterstützt die EU KEYOU dabei, den Verbrennungsmotor umweltfreundlicher zu gestalten und seine Technologie (Technology Readiness Level - TRL 6) auf den Markt zu bringen. Ihr großer Vorteil: Sie stellt nicht nur ausreichend Leistung bereit, sondern ermöglicht es auch in den anspruchsvollen WHTC-Referenzzyklen (Prüfstandard zur Ermittlung der Abgasemissionen von Fahrzeugen) unter der von der EU definierten „Zero Emission“-CO2-Grenze für Nutzfahrzeuge zu bleiben. Insbesondere Flottenbetreiber profitieren von dieser Lösung, da die umgerüsteten Fahrzeuge und damit die Bestandsflotte zu einer dieselähnlichen Kostenstruktur weiterbetrieben werden können – und dies CO2-frei.

Die Weiterentwicklung des klassischen Verbrennungsmotors durch KEYOU zur Nutzung von Wasserstoff als nachhaltigem Kraftstoff erlaubt damit einen Quantensprung in der Antriebsentwicklung. Mit einem Wirkungsgrad von 44,5 % in der Spitze konnten bereits erste eindrucksvolle Ergebnisse auf dem Prüfstand erzielt werden. Im Rahmen des Förderprojektes H2Engine wird ein 18t-LKW mit umgerüstetem Motor präsentiert, der im Rahmen eines Testbetriebs seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen soll.

H2Engine startete bereits 2020. Im Rahmen der „Business Acceleration Services“ des EIC unterstützte die BayFOR 2021 KEYOU als Key-Account-Managerin bei der Vermittlung von internationalen Business Coaches, die der Firma dabei helfen sollen, nachhaltig zu wachsen.

BayFOR@Work

„Die professionelle Unterstützung der BayFOR, vor allem in der ersten Phase der Vorhabenbeschreibung, war eine großartige Hilfe. Durch die Expertise der KMU-Beratung hatte der Antrag am Ende genau das nötige Qualitätsniveau. Gerade Start-ups, die oft für solche Tätigkeiten kaum Ressourcen und auf dem Gebiet der Antragstellung kaum Erfahrung haben, profitieren enorm von dieser Unterstützung. Wir als KEYOU waren sehr dankbar für jegliche Art von Anregungen und Inspirationen und können jungen Unternehmen eine Zusammenarbeit mit der BayFOR nur ans Herz legen.“
Jürgen Nadler, KEYOU GmbH