EU-Projekt SMHYLES entwickelt neuartige salz- und wasserbasierte Hybrid-Energiespeichersysteme in industriellem Maßstab
27.02.2024
Bildmaterial zur SMHYLES-Pressemitteilung
EU-Projekt SMHYLES entwickelt neuartige salz- und wasserbasierte Hybrid-Energiespeichersysteme in industriellem Maßstab.
27.02.2024
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Jede Speichertechnologie weist technische und wirtschaftliche Merkmale auf, die sie für eine bestimmte Anwendung prädestinieren. Zu diesen Merkmalen gehören z. B. Energie- und Leistungsdichte, Reaktionszeit, Umweltverträglichkeit und Sicherheit. So besitzen Redox-Flow- und Salz-Batterien z. B. eine große Speicherkapazität, lassen sich aber nur langsam auf- und entladen. Ein Superkondensator hingegen verfügt über kurze Ladezeiten, kann aber nicht viel Energie über lange Zeit speichern. Erst durch die effiziente Kombination beider Eigenschaften erhält man die nötige Leistung und Flexibilität im Einsatz.
„Moderne Energiespeichersysteme müssen Versorgungssicherheit, Leistung und Sicherheit gewährleisten, über eine flexible Management-Software verfügen und möglichst nachhaltig und umweltverträglich hergestellt und betrieben werden“, erklärt SMHYLES-Koordinator Edoardo G. Macchi, Head of Battery and Electrification Technologies Unit bei der „Fondazione Bruno Kessler“ in Trento, Italien.
Nachhaltige Batterien mit anderen Speichersystemen kombinieren
Das übergeordnete Ziel des SMHYLES-Projekts ist die Entwicklung und Demonstration solcher neuartigen, sicheren und nachhaltigen Hybrid-Energiespeichersysteme im industriellen Maßstab. In SMHYLES sollen ein Superkondensator auf Wasserbasis und eine Redox-Flow-Batterie bzw. eine Salz-Batterie zu neuartigen Energiespeichersystemen kombiniert werden.
Die in SMHYLES entwickelten neuen hybriden Speichersysteme sollen Energie über einen mittleren bis langen Zeitraum speichern und sehr schnell bereitstellen können. Gleichzeitig werden sie anwendungssicher, weil nicht leicht entflammbar, kostengünstig und wiederverwertbar sein, und sie werden dazu beitragen, den Einsatz von kritischen Rohstoffen zu reduzieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen sollen diese neuen Speichersysteme einen um 40 Prozent gesenkten CO2-Fußabdruck - auch dank neuartiger Recyclinglösungen - und eine um 20 Prozent höhere Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit aufweisen, was unsere auf erneuerbaren Energien basierenden Stromnetze widerstandsfähiger machen dürfte.
Demonstrationsanlagen in Portugal und Deutschland
Die in SMHYLES geplanten Aktivitäten umfassen die Entwicklung, den Bau, den Einsatz und die Demonstration eines wasserbasierten hybriden Energiespeichersystems (Aqueous Hybrid Energy Storage System) und eines salzbasierten hybriden Energiespeichersystems (Salt-based Hybrid Energy Storage System), sowie eine Erweiterung der Speicherdauer eines existierenden Hybrid-Systems. In drei Pilotanlagen in Portugal und Deutschland werden in der zweiten Projekthälfte verschiedene Anwendungsfälle für 12 Monate erprobt:
- Inselnetz (Portugal, Graciosa): Netzunabhängiges Energiesystem mit der Installation eines Nickel-Kohlenstoff-Superkondensators auf Wasserbasis und einer Salzbatterie zur Unterstützung des Stromnetzes der Insel.
- Industrielles Mikronetz (Portugal, Maia): Weiterentwicklung einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie und Kombination mit einem wasserbasierten Superkondensator mit dem Ziel, den Anteil erneuerbarer Energiequellen am Energiemix zu erhöhen und das Aufladen von Elektrofahrzeugen zu unterstützen.
- Pilotanlage-Erweiterung (Pfinztal, Baden-Württemberg): Kapazitätserweiterung einer Redox-Flow-Batterie, sowie Kombination mit einem Superkondensator (aus dem EU-Projekt HyFlow) und einer Windkraftanlage; dies soll eine mehrtägige Energiespeicherung ermöglichen und die Netzsicherheit erhöhen.
Über das Projekt SMHYLES
Das EU-Projekt SMHYLES entwickelt neuartige salz- und wasserbasierte Hybrid-Energiespeichersysteme im industriellen Maßstab. SMHYLES ist im Januar 2024 gestartet und läuft bis Dezember 2027. Das Projekt wird von der Fondazione Bruno Kessler, Centre for Sustainable Energy (Italien), koordiniert und in Kooperation mit 15 anderen Partnern aus Deutschland, Italien, Portugal, Schweiz, Spanien, Tschechien und Tunesien durchgeführt. Die EU fördert das Vorhaben unter dem europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon Europe“ mit rund 6 Mio. Euro. Davon gehen ca. 630.000 Euro an bayerische Akteure. Aus Bayern beteiligen sich die Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut (Prof. Pettinger, Koordinator des EU-Projektes HyFlow, eines Vorgänger-Projektes von SMHYLES) und die Bayerische Forschungsallianz GmbH an dem Projekt.
Zur Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) GmbH
In der Antragsphase unterstützte die BayFOR den Koordinator und das Konsortium bei der fachlich-inhaltlichen Konzeptionierung des EU-Antrags, bei der Klärung von finanziellen und administrativen Fragen sowie bei der Konsortialbildung. Die BayFOR konnte auch die Koordinator*innen zweier vorangegangener, ebenfalls von der BayFOR unterstützter EU-Projekte (HyFlow und TwinVECTOR) am Konsortium beteiligen. Die BayFOR übernimmt als geförderter Partner in SMHYLES die Aufgaben der Kommunikation mit Öffentlichkeit und interessierten Fachkreisen und der Netzwerkbildung mit anderen Projekten und Partnern.
Die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Bayerische Forschungsallianz berät und unterstützt bayerische Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft (insbesondere KMU) umfassend beim Einwerben von europäischen Fördermitteln für Forschung, Entwicklung und Innovation. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU, Horizon Europe. Die BayFOR ist Partner im Enterprise Europe Network und in der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur.
Steckbrief SMHYLES
Projektname: SMHYLES (Finanzhilfevereinbarung Nr. 101138029) - Safe, sustainable and modular Hybrid systems for Long-duration Energy storage and grid Services
Laufzeit: 01/2024 – 12/2027
Programm: Horizon Europe
EU-Förderung: rund 6 Mio. Euro.
Finanzierung: Europäische Union
Projektkoordination: Fondazione Bruno Kessler, Centre for Sustainable Energy, Italien
Projektpartner:
Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut, Deutschland
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT, Deutschland
Bayerische Forschungsallianz GmbH, Deutschland
CIRCE, Spanien
SCHMID Energy Systems GmbH, Deutschland
C2C-NewCap, Portugal
SONICK S.p.A., Italien
Capwatt, Portugal
Capwatt Services, Portugal
Graciolica Lda., Portugal,
INESC TEC, Portugal
Tomas Bata University Zlin, Tschechien
INDRIVETEC AG, Schweiz
RINA Consulting, Italien
Comete Engineering International, Tunesien
Pressekontakte
Projektkoordinator:
Edoardo Gino Macchi
Head of Battery and Electrification Technologies Unit – BET
Centre for Sustainable Energy – SE
Fondazione Bruno Kessler - FBK
Telefon: +39 0461 314 887
E-Mail: emacchi@no-spam-pleasefbk.eu
In der BayFOR:
Dr. Daniel Kießling
Wissenschaftlicher Referent Informations-/Kommunikationstechnologien |
Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 911 50715-920
E-Mail: kiessling@no-spam-pleasebayfor.org
MBA Gabriela Blumberger
Projektmanagerin
Telefon: +49 89 9901888-132
E-Mail: blumberger@no-spam-pleasebayfor.org
Emmanuelle Rouard
Bereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 89 9901888-111
E-Mail: rouard@no-spam-pleasebayfor.org
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