Japan und die EU: Verhandlungen über Assoziierung mit Horizon Europe
Mit Horizon Europe hat die EU ihre Türen gezielt für Partner jenseits geografischer Nähe geöffnet. Wissenschaftsstarke Länder wie Kanada, Neuseeland und Südkorea haben sich bereits erfolgreich assoziiert. Japan könnte bald folgen – in einer strategischen Partnerschaft, die mehr ist als reine Forschung: Es geht um den gemeinsamen Umgang mit globalen Herausforderungen.
Lösung gesellschaftlicher Probleme durch internationale Zusammenarbeit
Der Fokus der Verhandlungen liegt auf der zweiten Säule des Programms, die gesellschaftliche Probleme durch internationale Zusammenarbeit lösen will. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnten japanische Wissenschaftler eigene Projekte initiieren, koordinieren und Fördermittel beanspruchen. Dies würde eine neue Ebene der Zusammenarbeit mit europäischen und anderen internationalen Partnern schaffen.
Die EU betrachtet die Assoziierung als strategisches Werkzeug. In einer Welt, die immer vernetzter, aber auch instabiler wird, setzt sie auf globale Kooperation, um wissenschaftliche Exzellenz voranzutreiben, Ressourcen zu bündeln und dynamische Innovationsnetzwerke zu entwickeln. Horizon Europe ist dabei das Flaggschiff – mit bisher 19 assoziierten Ländern, darunter seit Juli auch Kanada. Verhandlungen mit Südkorea stehen kurz vor dem Abschluss, Gespräche mit Ägypten und der Schweiz laufen.
Eine Partnerschaft mit langer Tradition
Japan und die EU verbindet eine lange Tradition in Forschung und Innovation. Ein bilaterales Abkommen von 2011 legte den Grundstein, gefolgt von einer gemeinsamen Vision im Jahr 2015 und einer Absichtserklärung 2020, die den Fokus auf globale Herausforderungen legte. Nun könnte die Assoziierung an Horizon Europe die Zusammenarbeit auf eine völlig neue Ebene heben.
Mit einem Budget von 93,5 Milliarden Euro (2021–2027) bietet Horizon Europe eine weltweit offene Plattform. Zwar können Forscher aus der ganzen Welt an vielen Ausschreibungen teilnehmen, doch assoziierte Länder genießen zusätzliche Vorteile: Sie haben denselben Zugang zu Fördermitteln wie EU-Mitglieder und können führend an Projekten mitwirken.
Die Verhandlungen mit Japan sind ein weiteres Kapitel in einer Geschichte, die auf strategischem Denken und der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit beruht. Europa und Japan zeigen: Forschung ist keine nationale Angelegenheit – sie ist eine globale Verpflichtung.
Quelle: EU-Kommission