Neue Ausschreibung zum europäischen “Green Deal“ – eine Milliarde Euro für Forschung und Innovation

17.09.2020
European Green Call

Mit dem European Green Deal (EGD) will Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. Dafür stellt die Europäische Kommission 2020 und 2021 zahlreiche Maßnahmen für eine umfassende Wachstumsstrategie einer klimaneutralen und ressourcenschonenden europäischen Wirtschaft vor, die gleichzeitig kosteneffizient und sozial ausgewogen sein soll. Die spezifische „Green Deal“-Ausschreibung wurde heute veröffentlicht. Sie finden sie hier (S. 62-154).

Der „Green Deal“ umfasst einen Aktionsplan zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft, zur Wiederherstellung der Biodiversität und zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung. Der Plan zeigt auf, welche Investitionen hierfür erforderlich sind und wie diese finanziert werden können.

Der Plan erläutert auch, wie die Transformation zu einer Wirtschaft gelingen kann, die neben den umfassenden ökologischen Kriterien auch soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.

Die Kernmaßnahmen des europäischen Green Deals sind:

  • Investitionen in neue, umweltfreundliche Technologien
  • Unterstützung der Industrie bei Innovationen
  • Einführung umweltfreundlicherer, kostengünstigerer und gesünderer Formen des privaten und öffentlichen Verkehrs
  • Dekarbonisierung des Energiesektors
  • Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden
  • Zusammenarbeit mit internationalen Partnern zur Verbesserung weltweiter Umweltnormen

Essenzieller Beitrag von Forschung und Innovation: Der „Green Deal Call“

Um die Ziele des Green Deals zu erreichen, ruft die EU-Kommission die Akteure aus dem Forschungs- und Innovationsbereich dazu auf, konkrete neue und innovative Lösungen und Produkte zu erarbeiten und neue Technologien mittels Pilotanwendungen und Demonstrationsprojekten zu entwickeln. Parallel zu Innovationen für eine bessere Steuerung des Übergangs zu umweltfreundlichen und digitalen Technologien erwartet die EU-Kommission auch soziale Innovationen in der gesamten Wertschöpfungskette.

Im Rahmen einer besonderen, heute veröffentlichten „Green Deal“-Ausschreibung (S. 62-154) können die Akteure aus dem Forschungs- und Innovationsbereich Vorschläge für Forschungs- und Innovationsprojekte einreichen, die relativ schnell greifbare und umsetzbare Ergebnisse und Innovationen liefern sollen.

Angesprochen sind hier vor allem Akteure und Institutionen, die schon weitreichende Erfahrungen in der Beantragung, Durchführung und Ergebnisbewertung von F&I-Projekten mit großem Budgetvolumen haben. Ebenso sollten Antragsteller die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus Hochschulen, Industrie, öffentlicher Verwaltung und NGOs bereits kennen.

Diese Ausschreibungen gehören noch zum aktuellen europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 und laufen nach den hier bekannten Regeln ab. Insgesamt stehen rund eine Milliarde Euro für die „Green Deal“-Ausschreibung zur Verfügung.

Die Einreichungsfrist für Projektanträge ist der 26. Januar 2021
.

Auf die Projekte können sich interdisziplinäre Konsortien bewerben, die typischerweise aus einer breiten Palette von Akteuren und Sektoren bestehen. Neben akademischen Institutionen sollen vor allem Partner aus Industrie, Verwaltung und Zivilgesellschaft vertreten sein.

Die Green-Deal-Ausschreibung umfasst zehn Themenbereiche:

1: Zunehmende Klimabestrebungen: Branchenübergreifende Herausforderungen

2: Saubere, erschwingliche und sichere Energie

3: Mobilisierung der Industrie für eine saubere und kreislauforientierte Wirtschaft

4: Energieeffiziente und ressourcenschonende  Gebäude

5: Nachhaltige und intelligente Mobilität

6: Vom Hof auf den Tisch 

7: Biodiversität und Ökosystemleistungen

8: Verschmutzungs- und giftfreie Umgebung

9: Stärkung von Wissen zur Unterstützung des European Green Deal

10: Bürgerinnen und Bürger  für den Übergang in ein klimaneutrales, nachhaltiges Europa befähigen


Informationen zum Green Deal Call wird die Europäische Kommission während der Research and Innovation Days (22. - 24. September 2020) bereitstellen.

Quelle: EU-Kommission, Bundesministerium für Bildung und Forschung

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