HyFlow
Das Beste aus zwei Systemen: Entwicklung eines neuen Hybrid-Energiespeichersystems
Der Übergang zu einer CO2 neutralen Erzeugung von Strom stellt die Energienetze in Europa vor eine großen Herausforderung. Um Erzeugungs- und Lastspitzen der erneuerbaren Energiequellen auszugleichen bedarf es wegweisender Entwicklungen im Material- und Konstruktionsbereich von Energiespeichern. Um dieser Herausforderung zu begegnen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, braucht es flexible Speichersysteme, die auf vielfältige Anwendungen zugeschnitten sind.
Hohe Speicherkapazität und hohe Leistung
Das Projekt HyFlow entwickelt ein leistungsfähiges Modell eines hybriden Energiespeichersystems, das einen hohen Energie- und Leistungsbedarf decken kann. Damit trägt das Projekt dazu bei, in Zukunft die Effektivität und Versorgungssicherheit der Energienetze zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck wollen die Forscher*innen zwei verschiedene Systeme kombinieren – eine Hochleistungs-Vanadium-Redox-Flow-Batterie und einen Superkondensator. „Eine Redox-Flow-Batterie besitzt eine große Speicherkapazität, lässt sich aber nur langsam auf- und entladen. Der Superkondensator hingegen verfügt über kurze Ladezeiten bei geringer Energiedichte. Durch die Hybridisierung soll ein Energiespeichersystem entstehen, welches die Vorteile beider Systeme kombiniert: hohe Speicherkapazität und hohe Leistung“, so Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger, wissenschaftlicher Leiter des Technologiezentrums Energie der Hochschule Landshut, der das Projekt koordiniert. Insgesamt sind Elf Partner aus Deutschland, Italien, Spanien, Tschechien, Österreich, Portugal und Russland an HyFlow beteiligt.
Leistungsfähig, nachhaltig und kostengünstig
Das neu entwickelte Speichersystem ist künftig in der Lage, bei kritischen Netzzuständen, z. B. bei hohen Last- oder Erzeugungsspitzen, den Strom- und Energiebedarf ganz flexibel auszugleichen, ob über Sekunden oder ganze Tage hinweg. In diesen anspruchsvollen Anwendungen führt die Hybridisierung zu effizienteren Speichersystemen mit längerer Lebensdauer sowie hoher Anpassungsfähigkeit – und das potentiell sogar bei geringeren Kosten. Dabei arbeitet das neue Hybrid- System möglichst umweltschonend und nachhaltig, indem es keine kritischen Ressourcen verwendet. So entwickeln die Forscher*innen Strategien, um Vanadium für Redox-Flow-Batterien zu recyceln.
Stärkere Wettbewerbsfähigkeit Europas im Batteriesektor
Der Einsatz optimierter Komponenten für Hybrid-Systeme garantiert die Versorgungssicherheit für Energienetzsysteme – bei erhöhter Stromdichte, Effizienz und Lebensdauer. Zudem sorgt ein innovatives Managementsystem mithilfe von Computeranalysen und Steuerungsalgorithmen für ein hohes Maß an Kontrolle und Anpassungsfähigkeit. Damit unterstützt das Projekt HyFlow die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Batteriesektor für stationäre Speicheranwendungen.
Projektübersicht
Projektziele und Arbeitsfelder
Ziel des Projekts HyFlow ist die Entwicklung eines leistungsfähigen Demonstrators eines hybriden Energiespeichersystems, das einen hohen Energie- und Leistungsbedarf decken kann. Damit trägt das Projekt dazu bei, in Zukunft die Effektivität und Versorgungssicherheit der Energienetze zu gewährleisten.
Zielgruppen
- Forscher aus dem Bereich der Batterie- und Versorgungstechnik sowie Materialwissenschaften
- Industrieparkbetreiber
- Stadtwerke
- Hersteller von Batterie und Energiespeicherlösungen
- IT-Systemintegration
BayFOR als Partner
Die Bayerische Forschungsallianz unterstützte das Projekt durch intensive fachliche Antragsunterstützung (Konzeptionierung), Korrekturlesen, bei der Budgetkalkulation und während der Vertragsvorbereitung.
Im laufenden Projekt übernimmt die BayFOR das administrative Projektmanagement und “Communication“ Aktivitäten.
Förderperiode
Von November 2020 bis 02/2024 erhält das HyFlow-Projekt Fördermittel in Höhe von 3,9 Millionen Euro im Rahmen des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizon 2020 gemäß der Finanzhilfevereinbarung Nr. 963550. Davon fließen 1 Mio. Euro an bayerische Akteure.
Konsortium
In dem Projekt HyFlow arbeiten 11 Partner aus Deutschland, Italien, Spanien, Tschechien, Österreich, Portugal und Russland unter Koordination der Hochschule Landshut zusammen.
Koordinator
Technologiezentrum Energie (TZE), Hochschule Landshut, Deutschland
Partnereinrichtungen
Pinflow energy storage s.r.o., Tschechien
Epic Power, Spanien
Fraunhofer Institut für Chemische Technologie
C2C-NewCap, Portugal
Skolkovo Institute of Science and Technology, Russland
Karlsruher Institut für Technologie, Deutschland
Freqcon, Deutschland
Energieinstitut Linz, Österreich
Università di Bologna, Italien
Bayerische Forschungsallianz, Deutschland
Weitere Informationen
Internet: www.HyFlow-H2020.eu
Kontakte an der Hochschule Landshut
Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger
Scientific Director | HyFlow Project Coordinator
Tel.: +49 (0)8531 – 914044 11
E-Mail: karl-heinz.pettinger@no-spam-pleasehaw-landshut.de
Kontakt in der BayFOR
Dr. Daniel Kießling
Wissenschaftlicher Referent Informations-/Kommunikationstechnologien |
Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 911 50715-920
E-Mail: kiessling@no-spam-pleasebayfor.org, innovip@no-spam-pleasebayfor.org
MBA Gabriela Blumberger
Wissenschaftliche Referentin und Projektmanagerin Informations-/Kommunikationstechnologien | Natur- & Ingenieurwissenschaften
Telefon: +49 89 9901888-132
E-Mail: blumberger@no-spam-pleasebayfor.org