UAS4EUROPE Conference 2019: Welche Zukunft hat angewandte Forschung in Europa?

03/04/2019

Brüssel - Welche Chancen bieten aktuelle und künftige europäische Förderprogramme für Forschung und Innovation für Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Europa? Wie können sie sich erfolgreich beteiligen? Mehr als 200 Teilnehmer aus zahlreichen europäischen Staaten kamen am 2. April 2019 zur Konferenz „Beyond Horizons -  The Future of Applied Research in Europe“ nach Brüssel, um Antworten auf diese Fragen zu bekommen.

Die Teilnehmer nutzten diese hervorragende Netzwerk-Plattform unter anderem, um neue Forschungsvorhaben mit europäischen Partnern zu lancieren.  Die Veranstaltung war hochkarätig besetzt: Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, sowie Vertreter der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments diskutierten über die Zukunft der angewandten Forschung im künftigen Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“. Veranstalter der Konferenz war das europäische HAW-Netzwerk UAS4EUROPE, in Kooperation mit der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR). Gastgeber war die Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU.

Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) haben bei der Einwerbung von europäischen Fördergeldern für Forschung und Innovation noch großen Nachholbedarf. Dabei agieren sie mit ihrem ausgeprägten Praxisbezug sehr wirtschaftsnah und sind regional ausgezeichnet vernetzt. HAW bringen optimale Voraussetzungen mit, um erfolgreich an europäischen Förderprogrammen zu partizipieren und können entscheidende Beiträge zum Schaffen neuer Arbeitsplätze und zur Innovationsfähigkeit Europas in den jeweiligen Regionen leisten.

Ziel der zweiten großen UAS4EUROPE-Konferenz in Brüssel war es, HAW erneut über aktuelle und künftige EU-Fördermöglichkeiten für innovative Forschungsvorhaben zu informieren, ihnen eine internationale Vernetzungsplattform zu bieten und sie zu neuen Forschungsprojekten und Kooperationen zu animieren. Jean-David Malo, Direktor in der Generaldirektion Forschung und Innovation (Open Science and Open Innovation / European Innovation Council), stellte den Europäischen Innovationsrat (EIC) vor und zeigte Möglichkeiten der Förderung für HAW durch den EIC auf. Zudem hatten HAW-Vertreter und -Wissenschaftler die Gelegenheit, ihre Arbeit und konkrete Projektideen selbst zu präsentieren. Ein Großteil der Konferenz war ausschließlich dem „Networking“ auf europäischer Ebene gewidmet. „Blind Braindates“ eröffneten die Möglichkeit, möglichst viele neue Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Forschungsinteressen zu eruieren. Die Präsentation von Postern und Best Practice-Beispielen von EU-Forschungsprojekten ergänzten den optimalen Erfahrungsaustausch. Die Konferenz adressierte zudem die Herausforderungen, mit denen die HAW bei der Planung und Durchführung von europäischen Forschungs- und Innovationsprojekten konfrontiert sind und zeigte Lösungsansätze auf.

Politische Abenddiskussion zu Herausforderungen und Chancen für HAW

Der Netzwerkkonferenz am Nachmittag folgte ein politischer Abend zum Thema „Zukunft der angewandten Wissenschaften in Europa“, unter anderem im Hinblick auf das zukünftige Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe. Vertreter der Europäischen Kommission aus der Generaldirektion Forschung und Innovation und der Generaldirektion Regionalpolitik, Abgeordnete des Europäischen Parlaments sowie Mitglieder von UAS4EUROPE diskutierten konkrete politische Schritte zur Schaffung von besseren Rahmenbedingungen für eine Beteiligung von HAW an zukünftigen EU-Förderprogrammen.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte den Stellenwert gemeinsamer Werte im vereinten Europa und forderte die Anwesenden auf, gemeinsam an einem Europa der Zukunft für die kommenden Generationen zu arbeiten. „Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften tragen mit ihrer Expertise und ihrem Know-How dazu bei, die Fragen der Zukunft wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu beantworten. Sie sind ein wichtiger Pfeiler der Forschung und Entwicklung in Europa, wenn es um die Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen geht.“

Die Vertreter der Europäischen Kommission machten noch einmal deutlich, dass es auch für HAW im kommenden Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe sehr interessante Fördermöglichkeiten geben wird. Darüber hinaus könnten HAW als Partner der regionalen wirtschaftlichen Akteure auch Synergieeffekte bei der Kombinierung verschiedener EU-Förderprogramme nutzen.

Die Vertreter des Europäischen Parlaments ergänzten diese Feststellung und erklärten sich bereit, sich in der neuen Legislaturperiode für eine Erhöhung des Budgets für Horizon Europe auf 120 Mrd. EUR einzusetzen.

Prof. Walter Schober, stellvertretender Vorsitzender von Hochschule Bayern e.V. und Mitglied von UAS4EUROPE, zeigte sich am Ende der Konferenz beeindruckt. „Hier hat sich erneut ganz deutlich gezeigt: An Hochschulen für angewandte Wissenschaften findet wegweisende und zukunftstragende Forschung - unter Einbeziehung der Akteure in den jeweiligen Regionen - statt. Da ist enormes Potential, und dies gilt es jetzt durch entsprechende Instrumente und Anreize in ganz Europa zu fördern.“

Zu UAS4EUROPE

UAS4EUROPE ist eine gemeinsame Initiative von UASnet, EURASHE, swissuniversities, Hochschule Bayern e.V. und der Österreichischen FHK und engagiert sich für eine starke Position und erhöhte Sichtbarkeit der HAW in der europäischen Forschungslandschaft.

Weitere Informationen zu den Tätigkeiten von UAS4EUROPE finden Sie auf der Website: https://www.uas4europe.eu 

Anfragen richten Sie bitte an: UAS4EUROPEE-Mail: info@no-spam-pleaseuas4europe.eu 

Zur Bayerischen Forschungsallianz GmbH (BayFOR)

Die vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Bayerische Forschungsallianz berät und unterstützt bayerische Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft umfassend beim Einwerben von europäischen Mitteln für Forschung, Entwicklung und Innovation. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem laufenden Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU, Horizon 2020 sowie dem künftigen Rahmenprogramm „Horizon Europe“. Als Partner im Enterprise Europe Network bietet die BayFOR zudem gezielte Beratung und Unterstützung für bayerische Unternehmen (insbesondere KMU), die sich für eine Teilnahme an EU-Forschungs- und Innovationsprojekten interessieren. Die BayFOR ist eine Partnerorganisation in der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur.

Kontakt

Karin Lukas-Eder
EU-Repräsentantin BayFOR
Verbindungsbüro in Brüssel
Tel.: +32 (0)2 5134121
E-Mail: lukas-eder@no-spam-pleasebayfor.org

Emmanuelle Rouard
Bereichsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)89 9901888-111
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