AI for Medical Applications
Am 21. Januar 2020 veranstaltete die WKS Bayern-Québec/Alberta/International in Partnerschaft mit der Forschungsförderungsstiftung von Québec FRQ ein multidisziplinäres Fachsymposium in der Reihe „Künstliche Intelligenz in Forschung und Lehre“.
Das Fachsymposium widmete sich der Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin an der Schnittstelle von Hochtechnologien, angewandter Robotik, Systembiologie, Bioinformatik, Diagnostik, klinischen Möglichkeiten und Ethik. An die 40 Wissenschaftler aus Québec und Bayern trafen sich zu einem eintägigen Austausch, an dem auch eingeladene israelische und französische Wissenschaftler teilnahmen. Wissenschaftsstaatsminister Bernd Sibler (StMWK) und Québec Chief Scientist Prof. Dr. Rémi Quirion (FRQ) eröffneten das Symposium. Die Veranstaltung fand im Palais Seyssel d’Aix (Institut français de Munich) statt.
Ein Jahr später, am 27. Januar 2021, bot die WKS Bayern-Québec/Alberta/International in Partnerschaft mit dem ConsortiumSantéNumérique der Université de Montréal ein erstes Tête-à-Tête als virtuelle Folgeveranstaltung in der Covid-19 Pandemie an.
Der Fokus lag auf der Nutzung Künstlicher Intelligenz in der Medizin unter ethischen und kulturellen Gesichtspunkten. In zwei fächerübergreifenden Dialogen tauschten sich jeweils zwei Wissenschaftlerinnen aus Bayern und Québec zu den besonderen Herausforderungen einer verantwortungsvollen KI aus und reflektierten über ihre eigenen Forschungsperspektiven. Die Forscherinnen zeigen widersprüchliche Interessen in Bezug auf Gesundheitsdaten-Governance, kulturelle Linsen und Verantwortung bei digitalen tools, die im Gesundheitswesen eingesetzt werden, auf und untersuchen weitere kontroverse Themen.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Peter Freier (Vertretung der Regierung von Québec in München) und Dr. Florence Gauzy (WKS Bayern-Québec/Alberta/International, BayFOR). Professor Yves Joanette, Direktor des ConsortiumSantéNumérique, gab abschließend einen Überblick zum Fortschritt der bilateralen „Digital Health“ Initiative.
Der bayerische Wissenschaftsstaatsminister Bernd Sibler (StMWK) und Québec Chief Scientist Professor Rémi Quirion (FRQ) begleiteten die Veranstaltung.
Aus den Tête-à-Tête ergaben sich folgende laufende Projekte:
- Responsible AI in Health-related Applications
- Mathematik und Philosophie
(Prof. Dr. Barbara Schellhammer, Professorin für Intercultural Social Transformation an der Hochschule für Philosophie München und Leiterin des Zentrums für Globale Fragen (ZGF), und Dr. Marie-Jean Meurs, Professorin an der Fakultät für Informatik der Universität von Quebec in Montreal und Wissenschaftliche Direktorin von Calcul Quebec)
- Mathematik und Philosophie
- Responsible Innovation in Digital Health
- Wissenschafts- und Technologiepolitik
(Dr. Ruth Müller, Professorin für Wissenschafts- und Technologiepolitik am MCTS der TU München, und Dr. Pascale Lehoux, Professorin an der Fakultät für Gesundheitsmanagement, -evaluierung und -politik der School of Public Health der Université de Montréal)
- Wissenschafts- und Technologiepolitik
Ein zweites virtuelles Tête-à-Tête in der Veranstaltungsreihe „Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Universitäten“ fand am 19. Mai 2021 statt.
Der Fokus lag auf Fallstudien zu Künstlicher Intelligenz in medizinischen Anwendungen. Prof. Doina Precup, Professorin an der Fakultät für Informatik der McGill Universität und Core Academic Member von Mila, und Prof. Björn Eskofier, DFG-Heisenberg Professor und Leiter des Lehrstuhls für Maschinelles Lernen und Datenanalytik der FAU Erlangen-Nürnberg, tauschten hierzu ihre Gedanken zu aufkommenden Trends in der KI, angewandt auf die digitale Gesundheit, zu den technologischen Fortschritten sowie zu den nicht-technologischen Barrieren und den damit verbundenen Risiken aus. Sie diskutierten die potenziellen Chancen digitaler Gesundheitsdaten für die Gesundheit und die medizinische Versorgung sowie die Herausforderung des Datenzugangs. Gleichzeitig zeigten sie neue Linien für die transatlantische Zusammenarbeit auf.
Pierre-Alexandre Fournier, Mitbegründer und CEO von Hexoskin - Wearable Health Sensors & AI, Montréal, ergänzte den Dialog und berichtete über smart wearables.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Manon Pelletier (Fonds de Recherche du Québec – Santé) und Dr. Florence Gauzy & Fiona Rumohr (WKS Bayern-Québec/Alberta/International, BayFOR).
Am 7. Juli 2021 fand ein weiteres Tête-à-Tête unter der Moderation von Prof. Yves Joanette statt. Prof. Dr. Fabian Theis, Professor für Biomathematik an der TU München und Leiter des Institute of Computational Biology am Helmholtz Zentrum München, und Prof. Dr. Yoshua Bengio, Professor an der Fakultät für Computer Science and Operations Research an der Université de Montréal und Gründer und wissenschaftlicher Direktor von Mila, führten einen Dialog über „AI for Health“. Darin tauschten sie ihre Gedanken zu neuen Trends in der KI für die digitale Gesundheit aus und erläuterten ihre jüngste Zusammenarbeit im Helmholtz International Lab „Causal Cell Dynamics“. Prof. Theis und Prof. Bengio erörterten zudem die Möglichkeiten, die digitale Gesundheitsdaten im Gesundheitsbereich bieten. Catherine Régis, Professorin an der juristischen Fakultät der Université de Montréal und Canada Research Chair für Collaborative Culture in Health Law and Policy, kommentierte den Dialog aus rechtlicher Perspektive.
Das vierte Tête-à-Tête des Jahres fand am 13. Oktober 2021 statt, dieses Mal als Sonderausgabe „Frankophonie in der Wissenschaft“ mit der Association francophone pour le savoir (Acfas) zu digitalen Technologien im Gesundheitswesen.
Den Dialog zu „Stand und Perspektiven der digitalen Gesundheit“ führten Prof. Dr. Nassir Navab, Professor für Informatikanwendungen in der Medizin & Augmented Reality an der TU München, und Dr. Irina Rish, außerordentliche Professorin im Bereich Computer Science and Operations Research an der Université de Montréal und akademisches Mitglied von Mila, dem Quebecer Institut für KI. Einen Kommentar zu dem Thema gab Dr. Sebastian Bickelhaupt, klinischer Forscher in der Forschungsgruppe für Künstliche Intelligenz und Big Data am Universitätsklinikum Erlangen. Die Moderation übernahm Rola Harmouche, Wissenschaftliche Referentin im Nationalen Forschungsrat von Kanada (NRC).
Das Thema Digital Health war 2021 Gegenstand einer ersten gemeinsamen Ausschreibung zwischen dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (StMWK) und der Forschungsförderungsstiftung von Québec (FRQ).
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