FORGEN
FORSCHUNGSVERBUND GRUNDLAGEN GENTECHNISCHER VERFAHREN
FORGEN I GV3 Sicherheitsaspekte von Epstein-Barr Virus Vektoren in der Gentherapie
Arbeitsfeld:
Neue Vektoren für die Gentherapie (FORGEN I)Die Gentherapie von malignen oder viralen Erkrankungen sieht vor, durch Gentransfer die Eigenschaften von Körper- oder Tumorzellen gezielt zu verändern. Ein effizientes Vektorsystem ist Voraussetzung für diesen Ansatz. Die Vektoren sollten idealerweise selbst keine pathologische Potenz besitzen, den Transfer von mehr als einem Gen zulassen und möglichst eine geregelte, gewebespezifische Expression erlauben. Darüber hinaus sollte der Transfer in die entsprechende Zielzelle effizient erfolgen. Im Rahmen dieses Vorhabens wird untersucht, ob vom Epstein-Barr-Virus (EBV) abgeleitete Vektoren zum Einsatz bei der somatischen Gentherapie geeignet sind. Ziel des Projektes Vektorsysteme auf der Basis von EBV-Komponenten erscheinen vielversprechend, da sie fast alle der oben genannten Anforderungen erfüllen. Dennoch müssen vor der Anwendung am Menschen vor allem verschiedene Sicherheitsaspekte geklärt werden. Insbesondere muß untersucht werden, ob die syngene Transplantation von B-Lymphozyten oder anderen Zielzellen, die rekombinante EBV-Vektoren tragen, ein tumorigenes bzw. pathogenetisches Potential besitzen. Weiterhin müssen Fragen nach dem Verbleib, der Elimination und der Effizienz der Genexpression der transplantierten Zellen im Organismus geklärt werden. Durchführung Die biologische Sicherheit und die Effizienz des geplanten Verfahrens werden in einem geeigneten Primatenmodell überprüft. In Zellen der Versuchstiere werden mit Hilfe von EBV-Vektoren leicht nachweisbare Indikatorgene bzw. therapeutisch potentiell relevante Gene zur Expression gebracht. Die so veränderten Zellen sollen dann in das syngene Versuchstier zurücktransplantiert werden und auf ihre pathologische Potenz untersucht werden. Wirtschaftlicher Nutzen Fernziel des Vorhabens ist der Einsatz des entwickelten Verfahrens bei der Therapie von Krebs oder viraler Erkrankungen. Teile des hier vorgestellten Verfahrens sind Gegenstand bereits erteilter bzw. beantragter Patente. Sollten die Sicherheitsapekte des Systems genügen, dürfte es mit Hilfe geeigneter industrieller Partner möglich sein, diese Verfahren bis zur Phase der klinischen Evaluierung zu entwickeln.