FORCYCLE
ROHSTOFFWENDE BAYERN
Der Verbund
Projektverbund ForCycle – Rohstoffwende Bayern
Mit der Finanzierung des Projektverbunds ForCycle will die bayerische Staatsregierung die Erforschung und Entwicklung innovativer Recyclingverfahren und -technologien fördern, um auf diesem Wege eine Stoffkreislaufwirtschaft in Bayern zu etablieren und damit einen wesentlichen Schritt in Richtung einer Rohstoffwende im Land zu vollziehen.
Ausgangslage
Die weltweit steigende Rohstoffnachfrage offenbart Risiken bei der Versorgung mit Rohstoffen, die für Deutschland und insbesondere auch für Bayern mit seiner auf Rohstoffimporte angewiesenen Hochtechnologie-Industrie problematisch werden könnten. Hier gilt es gegenzusteuern. Neben Preisschwankungen und tatsächlichen oder durch Ausfuhrbeschränkungen künstlich erzeugten Rohstoffverknappungen bereitet vor allem die Konzentration essentieller Rohstoffe auf wenige Abbaugebiete und die politisch instabile Lage vieler Exportregionen zunehmend Sorge. Lieferengpässe sind bei diesen Konstellationen nicht auszuschließen. Der Rohstoffmarkt und nicht selten die ganze Lieferkette sind durch Intransparenz gekennzeichnet, was die Planbarkeit zusätzlich erschwert. Die Unkenntnis über die Abläufe im Rohstoffgeschäft erstreckt sich auch auf die Bedingungen, unter denen Rohstoffabbau und -aufbereitung mancherorts vonstatten gehen, die mit westlichen Sozial- und Umweltstandards nicht zu vereinbaren sind. An dieser Stelle ist ebenfalls ein Überdenken erforderlich.
Kreislaufwirtschaft
Die bayerische Staatsregierung sieht in Übereinstimmung mit der Bundesregierung und der Europäischen Union die Lösung in einer größeren Unabhängigkeit der heimischen Wirtschaft vom Rohstoffmarkt. Erreicht werden soll dieses Ziel im Wesentlichen durch die folgenden drei Maßnahmen:
- Steigerung der Ressourceneffizienz,
- Substitution seltener und teurer Rohstoffe durch solche, die auf lange Sicht vorrätig sind, sowie
- Rohstoffrecycling.
Mit der Wiederverwertung von Rohstoffen nach der Nutzung und der Zuführung dieser sekundären Rohstoffe in eine Kreislaufwirtschaft soll der Sekundäranteil im Produktionsprozess erhöht und der Bedarf an primären Rohstoffen entsprechend abgesenkt werden. Eine solche Kreislaufführung könnte die Abhängigkeit der Wirtschaft vom Rohstoffhandel ein Stück weit mindern. Der dadurch erlangte Wettbewerbsvorteil hätte außerdem einen Ressourcen und damit Umwelt schonenden Aspekt.
ForCycle
Zur Förderung effektiver Wiedergewinnungsverfahren und Recyclingtechnologien hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) den Forschungsverbund ForCycle ins Leben gerufen und finanziert die Arbeiten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bayerischer Universitäten und Forschungseinrichtungen mit knapp 3 Mio Euro für eine Laufzeit von drei Jahren (2014-2016). ForCycle vereint 9 Projekte, die aus verschiedenen Fachperspektiven und bezogen auf unterschiedliche Stoffe effiziente Recyclingverfahren und Fragen der Nutzung der gewonnenen Sekundärrohstoffe erforschen. Das Hauptinteresse gilt dabei den Stoffgruppen der Metalle, Komposite, Baustoffe und Biogenen Polymere.
In den Forschungsprojekten werden Methoden und Verfahren entwickelt, die zur Abscheidung und Trennung von Metallen, Kunststoffen und Biopolymeren führen sollen. Die Separationsprozesse haben den Zweck Metalle aus Verbundmaterialien oder aber aus ionischen Lösungen herauszufiltern, damit einerseits die Metalle wiedergewonnen, andererseits die kontaminierten Substanzen von ihren metallischen Verunreinigungen getrennt oder die Kunststoffe von den Metallen gelöst werden, so dass die Stoffe in gereinigter Form erneut in den Produktionsprozess eingeführt oder zur Schaffung neuer und verbesserter Produktionslinien dienen können.
Ziele
Ziel der Projekte ist es, auf neuen Wegen eine effizientere Nutzung essentieller Rohstoffe zu erreichen und sie als Sekundärrohstoffe erneut zu verwerten mit der Perspektive, in Bayern eine Stoffkreislaufwirtschaft zu etablieren – ein erster Schritt in Richtung Rohstoffwende. Für diese ökologisch und wirtschaftlich zentrale Perspektive soll ein stoff- und nutzungsspezifisches Ressourcenstrategiekonzept entwickelt werden.
Innovative technische Lösungen können nur in gemeinsamer Anstrengung von Forschung, Entwicklung und industrieller Anwendung gelingen. Aus diesem Grund sollten alle Projekte – wenn möglich schon in einem frühen Projektstadium – mit einschlägigen Unternehmenspartnern kooperieren. Eine Zusammenarbeit kann natürlich auch noch während der gesamten Laufzeit des Projekts vereinbart werden.
Wenn Ihr Unternehmen an der einen oder anderen Projektthematik bzw. technischen Entwicklung interessiert ist, dann sprechen Sie uns bitte an.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Siehe auch <link http: www.forcycle.de _blank>www.forcycle.de
Organisation
Sprecher
Koordination
Forschungsgruppenleiter
Wissenschaftler
- Dipl.-Ing. Franz Baumann
- Dr. Anna Becker
- M.A. Christian Böckenholt
- Yaqing Duan
- M. Sc. Auriane Freyburger
- Dr. -Ing. Thorsten Gerdes
- Kevin Hefele
- M. Sc. Marcus Heilmann
- Dr. Petra Hilgers
- Dipl.-Min. Alexandra Huber
- M.Sc. Melanie John-Stadler
- Dipl.-Ing. Wojciech Jurkowski
- M. Sc. Fabian Knappich
- M. Sc. Kanat Kyrgyzbaev
- Dipl.-Ing. Frank Manis
- Dr. Wolfgang Müller
- Dr. Andreas Mäurer
- M. Sc. Anna Schneller
- Dipl.-Ing. Elisa Seiler
- M. Sc. Anika Söldner
- Dr. Didier Touraud
- Dipl.-Ing. Jakob Wölling
- Dipl.-Ing. Julia Zach
Partner im Verbund
Wissenschaftliche Partner
- Fraunhofer-Gesellschaft
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Ludwig-Maximilians-Universität
- Technische Hochschule Nürnberg
- Technische Universität München
- Wissenschaftszentrum Straubing, Fachgebiet Biogene Polymere
- Zentrum für Weiße Biotechnologie
- Universität Augsburg
- Universität Bayreuth
- Universität Regensburg
Partner aus der Industrie
- Automotive Lighting Brotterode GmbH
- Bayreuther Porzellanfabrik Walküre
- BIA Kunststoff- und Galvanotechnik GmbH & Co. KG
- C+C Krug GmbH
- Clariant Produkte (Deutschland) GmbH
- DEIG Energietechnik-Insumma GmbH
- Fachverband Galvanisierte Kunststoffe e.V. (FGK)
- Firma Neenah Gessner GmbH
- Fischer GmbH & Co. KG
- Frühschütz Lohngalvanik GmbH
- Füller Glastechnologie GmbH
- G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH
- Gerhardi Kunststofftechnik GmbH
- H.C. Starck GmbH
- Heinze Gruppe GmbH
- HeRo Galvanotechnik GmbH
- Hosokawa Alpine AG
- Kelheim Fibres
- Kunz Rohstoffhandel GmbH
- Lenzing AG
- LÖMI GmbH
- Nickelhütte Aue GmbH
- Pill Nassvliestechnik GmbH
- PSM Protech GmbH & Co. KG
- RTT Steinert GmbH
- Sachverständigenbüro Rieger
- Saxonia Galvanik GmbH
- Scientific and Analytical Center Biomedpreparat
- SEC Schön Energie Consulting
- Sitraplas GmbH
- Sysplast GmbH
- Tenowo GmbH
- TREE Windenergie GmbH
- Unisensor Sensorsysteme GmbH
- Voith Composites GmbH & Co. KG
- WAFA GmbH
- Wiegand-Glas GmbH
- Wieland-Werke AG
- ZKW Lichtsysteme GmbH
Arbeitsfelder
Projekte
- Ressourcenstrategie für die Rohstoffwende Bayern – unter besonderer Berücksichtigung von Sekundärrohstoffen
- Wiedergewinnung von Kompositen
- Wiedergewinnung von Metallen
- Wiederverwendung von Baustoffen
- Wiederverwertung von biogenen Polymeren und Wertstoffen
Aktuelles
Pressemitteilungen
-
01.10.2014
Auftaktveranstaltung
Veröffentlichungen
-
Biosorption of Neodymium by Selected Photoautotrophic and Heterotrophic Species
Heilmann, M., Jurkowski, W., Buchholz, R, Brück, T., Becker, A. (2015)
-
Der geschenkte Planet. Nach dem Öl beginnt die Zukunft
Reller, A.; Holdinghausen, H. (2014)
-
Die Kraft aus der Pflanze
Becker, A., Buchholz, R., Brück, T. (2015)
-
Ressourcenstrategien. Eine Einführung in den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen
Reller, A. et al. (Hg.) (2013)
-
Stoff, Zeit und Energie: Ein transdisziplinärer Beitrag zu ökologischen Fragen
Huppenbauer, M.; Reller, A. (1996)
-
Stoffgeschichten - eine neue Perspektive für transdisziplinäre Umweltforschung
Böschen, S.; Reller, A.; Soentgen, J. (2004)
-
Strategic Resources for Emerging Technologies. In: Susanne Hartard und Wolfgang Liebert (Hg.): Competition and Conflicts on Resource Use
Achzet, B.; Reller, A.; Zepf, V. (2015)
-
The Importance of Rare Metals for Emerging Technologies.In: Michael Angrick (Hg.): Factor X. Re-source - designing the recycling society
Achzet, B.; Reller, A.; Zepf, V. (2013)
-
Wir konsumieren uns zu Tode. Warum wir unseren Lebensstil ändern müssen wenn wir überleben wollen
Reller, A.; Holdinghausen, H. (2013)
Kontakt
Prof. Dr. Armin Reller
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Ressourcenstrategie
Am Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU)
Universitätsstraße 1a
D-86159 Augsburg
Tel.: +49 (0)821-598-3000
Fax: +49 (0)0821-598-3002
Email: <link http:>Armin.Reller@wzu-augsburg.de
<link http: www.forcycle.de>www.forcycle.de
Dr. Julia Fendt
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Ressourcenstrategie
Am Wissenschaftszentrum Umwelt
Universitätsstraße 1a
D-86159 Augsburg
Tel.: +49 (0)821-598-3558
Fax: +49 (0)821-598-3002
Email: <link mail>julia.fendt@wzu.uni-augsburg.de
<link http: www.forcycle.de _blank>www.forcycle.de