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2.IV.2 Banja Luka im Bosnien-Konflikt. Ethnische Konflikte im serbischen Teil Bosniens 1990-1995. Die Stadt Banja Luka als Fallbeispiel

Arbeitsfeld:

2.IV Ethnischer Pluralismus und nationale Identitätspolitik im europäischen Kontext

Ziel des Projekts ist eine Untersuchung der gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Umbrüche, die seit dem Beginn des Bosnien-Konflikts bis zum Ende des Mandats von Wolfgang Petritsch im Jahre 2002 die Physiognomie der bosnischen Stadt Banja Luka geprägt haben. Banja Luka ist die zweitgrößte Stadt in Bosnien-Herzegowina und die Hauptstadt der Republika Srpska. Obwohl es in der Stadt während des Krieges 1992-1995 zu keinen direkten kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen ist, erlebte sie große Veränderungen und einen umfassenden Wandel ihrer Bevölkerungsstruktur. Ob diese Entwicklung eine „historische Notwendigkeit“ oder schlicht das Resultat „ethnischer Säuberungen“ war, soll genauer erforscht werden. Das Projekt stellt eine Untersuchung des Bosnien-Konfliktes auf der Mikroebene dar. Am Beispiel Banja-Luka soll gezeigt werden, wie die Menschen in früheren Zeiten und unmittelbar vor dem Bosnien-Konflikt lebten, welche Ereignisse ihr Leben prägten und wie die Bevölkerungsstruktur aussah. Dabei wird im einzelnen zu erörtern sein, ob auch vor dem Bosnien-Krieg tatsächlich ein latent vorhandenes Konfliktpotential festzustellen ist, oder die Spannungen erst mit den neuen „demokratischen“ Strukturen entstanden sind und welche Rolle die internationale Gemeinschaft und die lokalen Gesellschaften und Religionsgemeinschaften für den Konflikt spielten. In der Untersuchung wird die Stadt nicht in einer statischen Momentaufnahme gefasst, sondern als ein dynamisches System handelnder Akteure wahrgenommen. Ferner sollen die Folgen der Nachkriegssituation für die wirtschaftliche und sozial-politische Entwicklung der gesamten Region diskutiert werden. Ziel der Arbeit ist daher den Ursachen und Antriebskräften des kriegerischen Konflikts am Beispiel einer Stadt nachzuspüren und damit zu einem besseren Verständnis des Zusammenbruchs einer urbanen Gesellschaft einerseits, der Zukunftsmöglichkeiten der gesamten Region andererseits beizutragen.

Informationen

Gründungsdatum

03.2001

Ende

05.2008

Gefördert durch

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst