FORGEN
FORSCHUNGSVERBUND GRUNDLAGEN GENTECHNISCHER VERFAHREN
FORGEN II VV2 Analyse von neuen Brustkrebs-spezifischen Vektoren im Tiermodell
Arbeitsfeld:
Innovative Virusvektoren für die somatische Gentherapie (FORGEN II)Projektziel und Projektbeschreibung
Im vorliegenden Projekt werden transgene Mäuse und Kaninchen durch DNA-Mikroinjektion in die Vorkerne von Zygoten erstellt, um anhand von zwei unterschiedlichen Spezies die Funktionalität und Sicherheit injizierter Proviren auf der Basis von replikationskompetenten ProCon-Vektoren (siehe Projekt VV1 Salmons) mit Brustdrüsen-spezifischen Promotoren zu prüfen. Dabei werden je Konstrukt mehrere unabhängige Linien erstellt, um Expressionseffekte, die durch die zufällige Integration der DNA bedingt sein können (Positionseffekte), auszuschließen. Die geplanten Untersuchungen sind zwingend notwendig, bevor die neue Klasse von ProCon-Vektoren in klinischen Studien eingesetzt werden kann. Von der Firma Bavarian Nordic Research Institute GmbH (Projekt VV1 Salmons) wurden bereits tumorspezifische Promotoren isoliert, die für eine Expression therapeutischer Gene genutzt werden können. In Kombination mit retroviralen Vektoren war der Einsatz von gewebespezifischen zellulären Promotoren aber problematisch, da es durch eine Interferenz mit dem retroviralen Promotor häufig zu einer Inaktivierung bzw. zu einem Verlust der Gewebespezifität des zellulären Promotors kam. Durch die Verwendung eines ProCon-Vektors auf MLV (Maus-Leukämie-Virus) Basis kann dieses Problem umgangen werden. Ziel des Vorhabens ist es, neue replikationskompetente ProCon-Vektoren mit Brustdrüsen (Mamma)-spezifischen (whey acidic protein, a-S1-casein, b-lactoglobulin, MMTV) Promotoren bzw. mit Promotoren Mammatumor-spezifisch exprimierter Gene (z.B. HERV-LTR-Sequenzen; siehe Projekt VV3 Leib-Mösch) auf ihre Sicherheit (Gewebespezifität) und ihre Effizienz (Expressionsniveau) zu prüfen. Als Reportergen wird in den Vektoren green fluorescent protein (GFP) verwendet. Um möglichst sichere Aussagen treffen zu können, werden für die Erzeugung transgener Tiere
1) zwei verschiedene Spezies (Maus und Kaninchen) verwendet
2) von jedem Konstrukt mehrere unabhängige Linien erzeugt, um Positionseffekte zu vermeiden
3) Expressionsuntersuchungen im Mammagewebe und verschiedenen anderen Geweben in nicht laktierenden, in trächigen Tieren sowie in verschiedenen Phasen der Laktation durchgeführt.
Anwendung in der Praxis:
Wirtschaftlicher Nutzen
Die bei diesen Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse sind Voraussetzung für einen sinnvollen und sicheren Einsatz replikationskompetenter ProCon-Vektoren mit therapeutischen Genen in klinischen Studien an Brustkrebspatienten. Die Erstellung der transgenen Kaninchen erfolgt in Kooperation mit der Firma Agrobiogen GmbH (Geschäftsführer: Prof. Dr. Dr. h.c. Gottfried Brem), die international im Bereich Gentransfer bei Labor- und Nutztieren tätig ist.