FORWISS

BAYERISCHES FORSCHUNGSZENTRUM FüR WISSENSBASIERTE SYSTEME

BRAIN

Arbeitsfeld:

Mit dem Rechner ins Hirn

Die operative Entfernung von Gehirntumoren ist eine Gratwanderung zwischen der vollständigen Entfernung des Tumors und dem Erhalt gesunden Gewebes. Vor der OP wird daher das Gehirn des Patienten mithilfe von MR-Schnittaufnahmen untersucht sowie mit Spezialmethoden (fMR-Bilder) wichtige Bereiche in der Nähe des Tumors identifiziert, zum Beispiel das Sprachzentrum. Aus allen Bildern wird anschließend mit erheblichem, bisher manuellem Aufwand ein 3-D-Abbild des Patientengehirns erzeugt. Erst dann kann der Chirurg die Operation detailliert planen. Wird der Tumor entfernt, ändert sich die Struktur der umliegenden Gehirnbereiche. Das MR liefert jetzt ein Bild, das sich von dem ursprünglichen erheblich unterscheidet.
Für den Chirurg entsteht die Frage, wie weit er sich den Steuerzentren in der Umgebung des Tumors genähert hat. Daher ist die besondere Herausforderung an die Software, die vorher identifizierten Bereiche auch in dem veränderten Bild automatisch wieder zu entdecken.
Innerhalb der nächsten drei Jahre wollen die FORWISS-Forscher zusammen mit der Neurochirurgischen Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg und dem Institute for Information Processing der Universität Pisa nicht nur die Fusionierung der 2-D-MR/fMR-Bilder zu dem 3-D-Gehirn-modell automatisieren, sondern auch die Markierungen zuverlässig von dem präoperativen Bild auf das intraoperative übertragen.