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TRANSNATIONALE NETZWERKE - GESCHäFTSERFOLG VON KMU DURCH INTERKULTURELLES RISIKOMANAGEMENT
Transnationale Stakeholder-Netzwerke als Instrument des strategischen Risikomanagements: Das Beispiel ausländischer Unternehmungen in Russland
Arbeitsfeld:
Internationales StakeholdermanagementAusländische Unternehmungen sind in Russland mit einem sehr hohen Investitionsrisiko konfrontiert. Die Ursachen liegen in den wechselnden Gesetzen und deren mangelnde Durchsetzung (rechtliches Risiko), den intransparenten Strukturen, häufigen Richtungswechseln und Eingriffen in ökonomische Prozesse (politisches Risiko), den sich im Aufbau befindlichen ökonomischen Strukturen (ökonomische Risiko) sowie unterschiedlichen Normen und Werten und divergierenden Motivations- und Anreizstrukturen (kulturelles Risiko). Ausländische Unternehmungen, die trotz des hohen Investitionsrisikos ihr Engagement in Russland als erfolgreich beurteilen, nennen als wichtigsten Erfolgsfaktor den Aufbau eines Beziehungsnetzwerkes, welches über die Marktpartner hinausgeht und nicht-marktliche Interessengruppen einschließt. Das Ziel dieses Forschungsprojektes ist es deshalb zu untersuchen, wie das rechtliche, politische, ökonomische und kulturelle Risiko einer Auslandsinvestition in Russland durch den Aufbau transnationaler Stakeholder-Netzwerke reduziert werden kann. Das wissenschaftliche Ziel ist die detaillierte Analyse der Risiken von Auslandsinvestitionen in Russland insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmungen sowie die Untersuchung von Netzwerkstrukturen zwischen ausländischen Investoren und deren soziopolitischen Interessengruppen. Das praktische Ziel besteht darin, aus dieser Analyse praktische Handlungsempfehlungen für Unternehmungen abzuleiten. Die unterschiedlichen Forschungsfragen sollen durch einen Methodenmix von quantitativen und qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung beantwortet werden. Den Untersuchungsgegenstand bilden Vertreter deutscher Unternehmungen und deren mögliche Netzwerkakteure wie russische Regierungsinstitutionen, Verbände, Gewerkschaften, Medien, NGOs sowie weitere als bedeutsam erachtete Interessengruppen. Untersuchungsräume sind die wichtigsten Standorte deutscher Direktinvestitionen in Russland Moskau, St. Petersburg, Kaliningrad, Nishnyj Novgorod und Ekaterinburg. Im Rahmen des Forschungsprojektes steht eine differenzierte Analyse von kleinen und mittelständischen Unternehmungen im Vordergrund. Diese sind aufgrund ihrer geringen Ressourcenausstattung häufig besonderen Risiken ausgesetzt. Die zu entwickelnden Handlungsempfehlungen sollen deshalb vor allem dieser Gruppe von Unternehmungen dazu dienen, die unterschiedlichen Risiken einer Investition in Russland durch ein effektives Management von transnationalen Stakeholder-Netzwerken zu reduzieren.