FORPROTECT

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND INFEKTIONSPROTEKTION DURCH NEUE DIAGNOSTIKVERFAHREN UND THERAPIEANSäTZE

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DT-5 Entwicklung einer Mikrosphären-basierten Multiplex-Serologie zur Differenzialdiagnostik der reaktiven und Lyme-Arthritis

Arbeitsfeld:

Projektbereich Diagnostik-Therapie

Bakterielle Infektionserreger können neben den typischen fieberhaften akuten Erkrankungen auch chronisch verlaufende Begleit- oder Folgeerkrankungen („reaktiv“) insbesondere an Gelenken (Arthritiden), Haut- und Nervensystem verursachen. Bei den häufig durch Lebensmittel übertragenen Durchfallerregern Campylobacter jejuni und Yersinia enterocolitica (>50.000 gemeldete Erkrankungen / Jahr in der BRD; Dunkelziffer bis 10fach höher) kann mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 5% mit einer Folgeerkrankung nach der Infektion gerechnet werden. Bei der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose muss, bei geschätzten 60.000-100.000 Neuerkrankungen pro Jahr, von mehreren tausend chronischen Erkrankungen, insbesondere Arthritiden, ausgegangen werden. Diese unspezifischen Erkrankungen eröffnen dabei ein breites differentialdiagnostisches Feld, weshalb ein großer Bedarf an leistungsfähigen und gut standardisierbaren Testen besteht. Nachdem von diesen Erregern die Genomsequenzen veröffentlicht wurden, besteht jetzt die Möglichkeit, Genom-basiert neue diagnostisch wichtige Antigene zu identifizieren, gentechnisch herzustellen und sie für die serologische Diagnostik nutzbar zu machen. Entscheidende Vorteile dieser so genannten rekombinanten Antigene sind die qualitativ und quantitativ freie Kombinierbarkeit, zuverlässige Standardisierbarkeit und einfache Evaluierung der Leistungsdaten. Parallel zur Entwicklung der Genomforschung wurden auch neue automatisierte Nachweistechniken wie das Luminexverfahren entwickelt, mit dem pro Testansatz bis zu 100 verschiedene Substanzen nachgewiesen werden können. Diese innovative Nachweistechnik, mit der viele bis jetzt getrennt ablaufende diagnostische Untersuchungen gekoppelt werden können, soll in diesem Forschungsprojekt eingesetzt werden. In einer engen Kooperation des Max von Pettenkofer Instituts mit der Firma Mikrogen soll ein Luminex-Nachweissystem für Campylobacter, Yersinien und Borrelien bis zur Marktreife entwickelt werden. Die serologische Diagnostik kann dadurch einen großen Innovationsschub erhalten und damit auch für eine gezielte Therapie und Kosteneinsparungen einen wichtigen Beitrag leisten.

Informationen

Gründungsdatum

08.2009

Ende

10.2012

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung