FORNEUROCELL II
BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND ADULTE NEURALE STAMMZELLEN
Funktionelle Charakterisierung adulter humaner Stammzellen des Hippocampus
Arbeitsfeld:
Transfer der Stammzelltechnologie auf humane StammzellenZiel des Teilprojektes ist die Charakterisierung menschlicher adulter Stammzellen aus dem Hippocampus. Das Gewebe stammt von Operationen therapieresistenter Schläfenlappen-Epilepsien. Am Standort Erlangen finden jährlich etwa 30 Teilresektionen dieser Hirnregion statt. Mit dem Einverständnis der Patienten kann ein Teil des entnommenen Gewebes für die Kultivierung adulter Stammzellen genutzt werden. Die hieraus gewonnenen Stammzellen werden zunächst in vitro kultiviert und vermehrt. Dies geschieht durch den Einsatz von Wachstumsfaktoren wie z.B. EGF, FGF2 und LIF in mehreren Passagen. Aus individuellen Stammzellen bilden sich in der Petrischale so genannte Neurosphären, die schließlich viele hundert Stamm- und Vorläuferzellen beinhalten. Im Anschluss an diese Phase werden die Stammzellen unter definierten Bedingungen differenziert, d.h. sie bilden Nervenzellen und Gliazellen in unterschiedlichen Mengen. Hauptziel unseres Teilprojektes ist es nun, die selektive Differenzierung zu Nervenzellen zu fördern. Hierfür stehen uns eine Reihe experimenteller Substanzen zur Verfügung, die über die Hemmung von Histon-Deacetylasen die Genexpression beeinflussen können. Diese sog. HDAC-Inhibitoren bewirken bei Stammzellen des Gehirns von Ratten eine Steigerung neu gebildeter Nervenzellen um das Fünffache. Eine Übertragung dieser Ergebnisse auf menschliche Zellen wäre ein entscheidender Schritt für rekonstruktive Zellersatztherapien, z.B. bei M. Parkinson.