FORKERAM

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND FüR KERAMISCHE MATERIALENTWICKLUNG UND PROZESSTECHNIK

I-4 Hoch abriebfeste und spülmaschinenbeständige Glasuren für den Hartporzellan-Schnellbrand

Arbeitsfeld:

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen Glasuren für Schnellbrand-Porzellan mit verbesserter mechanischer und chemischer Verschleißbeständigkeit entwickelt werden. Bei der Entwicklung solcher hoch abriebfester und spülmaschinenbeständiger Hartporzellan-Glasuren sind zuverlässige, praxisrelevante Prüf- und Bewertungsverfahren zu entwickeln und zu verifizieren. Bis jetzt sind keine einheitlichen und zuverlässigen Testmethoden zur Erfassung sich überlagernder chemischer und mechanischer Degratationsprozesse in den Glasuren vorhanden, so dass eine deutliche Differenzierung einzelner Hartporzellan-Glasuren gegenwärtig nicht möglich ist.

Forschungsbedarf:
Zur Charakterisierung der Abriebfestigkeit der glasartigen Überzüge existieren z.Z. verschiedene Prüfverfahren, die direkte oder indirekte, hauseigene oder aber auch genormte Prüfmethoden sind. Von den genormten Prüfmethoden sind leider keine speziellen, geeigneten Prüfmethoden für Hartporzellan-Glasuren, sondern nur für andere Produktpaletten mit anderen Eigenschaften wie Glas (Härteprüfung nach Vickers oder nach Knoop nach DIN ISO 9385, Verschleißprüfung mit Sandrieselverfahren nach DIN 52 348, siehe Bild 1a), Emails oder Bodenfliesenglasuren (Bestimmung des Widerstandes gegen Verschleiß nach DIN ISO 6370, siehe Bild 1b) vorhanden. Von den nicht genormten Prüfmethoden, die jedoch speziell für Porzellanglasuren entwickelt sind, werden Schlingertische oder Vibratoren (simultane Prüfung von Tellerpaaren oder auch ganzer Stapel) sowie Ritzhärteprüfer und Glasurabraiser (mikroskopische und visuelle Auswertung der Ritzspur bzw. Verschleiß-fläche) genannt. Ein häufig auftretendes Problem bei der Anwendung o.g. Prüfmethoden liegt in der fehlenden Differenzierung einzelner Hartporzellan-Glasuren. Dies konnte hierbei z.B. durch eine Vickershärteprüfung an Hartporzellan-Glasuren, die aufgrund der chemischen Zusammen-setzung unterschiedliche Abriebfestigkeiten aufweisen müssten, nachgewiesen werden.