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BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND INTERAKTION HUMANER GEHIRNZELLEN
Astropathie bei der Parkinson Erkrankung - Astrozyten, die aus induzierten pluripotenten Stammzellen (IPSZ) von Parkinson Patienten gewonnen wurden, als Krankheitsmodell
Arbeitsfeld:
Zellbiologische Veränderungen und Funktionsstörungen neuraler ZellenAstrozyten spielen bei zahlreichen neurodegenerativen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Astrozyten sind direkte Partner in der Synapse (Kontakstelle von Nervenzellen). Sie beeinflussen darüber hinaus die Funktion der Neurone durch K-, pH-, Wasser- und Glutamat-Homöostase, aber auch durch anti-oxidative Mechanismen im Falle von oxidativem Stress. Dies ist besonders relevant für das idiopathische, also teilweise umweltbedingte Parkinson-Syndrom (IPS), da hier vielfältige Hinweise auf oxidativen Stress in der Krankheitsentstehung hinweisen. Toxine, die Parkinson Krankheit auslösen können, schädigen Astrozyten in diesen anti-oxidativen und homöostatischen Aufgaben. Bislang liegen aber keine funktionellen Untersuchungen zur Rolle der Astrogliazellen in humanen Modellen des idiopathischen Parkinson Syndroms vor. Daher soll hier die Funktion der Astrogliazellen aus induzierten pluripotenten Zellen (iPSZ) von Parkinson Patienten mit jenen von gesunden Probanden verglichen werden. Von Interesse sind dabei insbesondere Untersuchungen bekannter Astrozytenfunktionen, wie z.B. Glutamattransport, K-Pufferung, Neurotransmitter-rezeptoren, aber auch speziell das Sekretom und Zelloberflächenproteom dieser Zellen, also der Teil des Proteoms, der mit anderen Zellen kommuniziert. Weiter wird das Verhalten der Mitochondrien auf entzündliche und oxidative Reize hin untersucht, um unterschiedliche Reaktionen der Astrozyten aus Parkinson Patienten im Vergleich mit jenen aus Kontrollpersonen zu erkennen.
Die Erkenntnisse zur Funktion der Astrozyten bei der Entstehung der Parkinson Krankheit sind von großer Bedeutung für neue Ansatzpunkte neuer therapeutischer Strategien.
Projektpartner:
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Technische Universtität München (TUM)
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg