FORINGEN

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND INFEKTOGENOMIK

Logo Forschungsverbund FORINGEN

T5 T5 - RNA-transfizierte dendritische Zellen als breit einsetzbare Tumorvakzine

Arbeitsfeld:

Projektbereich I Tumorvakzine T1-T5

Forschungsbedarf:
Krebs ist die bösartige Ausbreitung von Tumorzellen, die vom Immunsystem der Körperabwehr nicht oder zu spät erkannt werden. Dies geschieht, obwohl sich Tumorzellen in aller Regel, vergleichbar einer Virus befallenen Zelle, von gesunden Zellen durch besondere Merkmale (sogenannte Tumorantigene) auf der Zelloberfläche unterscheiden. Die bisher wirksamste Therapie bei Viruserkrankungen ist die Impfung, d.h. die rechtzeitige gezielte Stärkung der Immunabwehr gegen Erreger. Dieses Prinzip soll nun auf die Situation einer Tumorerkrankung übertragen und zunächst am Beispiel des Melanoms angewandt werden. Der Grundgedanke ist dabei folgender: einer bösartigen Entartung von Zellen liegen stets Veränderungen der chromosomalen Erbinformation in der Zelle zugrunde, also der DNA bzw. der davon abgeleiteten RNA. Diese Mutationen führen zu neuen Zellproteinen und Tumorantigenen, welche das entartete Verhalten der Zellen hervorrufen. Wir wollen nun, wie bei der Impfung mit einem aus RNA bestehenden Virus, das Immunsystem mit der gesamten RNA der Tumorzelle konfrontieren und diese in die besten Aktivatorzellen des Immunsystems, sogenannte Dendritische Zellen (DZ), einschleusen. Die DZ werden eigens hierzu aus dem Blut der Patienten in vitro gezüchtet und nach Einschleusung der Tumor-RNA, die aus Metastasen des Patienten gewonnen wird, als Vakzine zurück in die Haut gespritzt. Die DZ wandern dann in die nächstgelegenen Lymphknoten, die Schaltzentren des Immunsystems, zeigen dort die in der RNA codierten Tumorantigene auf ihrer Oberfläche und aktivieren als Gegenschlag tumorspezifische Killer-Lymphozyten des Immunsystems. Wir werden diese Behandlung zunächst bei Patienten mit metastasiertem Melanom einsetzen, da wir hier die Art und Qualität der durch die Impfung induzierten Killerzellen am besten untersuchen können. Basierend auf diesen Erfahrungen hoffen wir, sehr bald unsere Therapie in früheren Stadien der Tumorerkrankung einsetzen zu können - nicht zur Behandlung, sondern Verhinderung einer Metastasierung, d.h. also zur Impfung im eigentlichen Sinne.

 RNA codierte Tumorantigene

Informationen

Gründungsdatum

12.2005

Ende

11.2008

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung