FORFLOW
BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND FÜR PROZESS- UND WORKFLOW-UNTERSTÜTZUNG ZUR PLANUNG UND STEUERUNG DER ABLÄUFE IN DER PRODUKTENTWICKLUNG
4.2 - Konzeption und Umsetzung des Prozessnavigators
Arbeitsfeld:
4 - Konzeption, prototypische Umsetzung und Evaluierung des ProzessnavigatorsDer Prozessnavigator wird das zentrale System zur Koordination von Ab- läufen in der Produktentwicklung und zur Steuerung der Kooperation zwischen den Beteiligten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anwendungen von Prozesssteuerungssystemen, beispielsweise Workflow-Management- Systemen, muss der Prozessnavigator äußerst flexibel die Auswahl von Folgeschritten vornehmen. Bei dieser Auswahl sind nicht nur rein prozessbezogene Kriterien zu berücksichtigen (ausgeführte Schritte, Nachfolgeschritte, etc.) sondern es sind vor allem allgemeine Kriterien aus dem Kontext der Produktentwicklung einzubeziehen. Beispielsweise hängt es von der Rolle des Prozessbeteiligten, dessen Erfahrung hinsichtlich der Kenntnis von Entwicklungsmethoden, der zur Verfügung stehenden Werkzeuge, dem verfolgten Ziel (z.B. Design for X, DfX; Projekt 2.2) etc. ab, welche Arbeitsschritte als nächstes zur Disposition gestellt werden. Ein Prozessnavigator ist demzufolge kein reines Prozessausführungssystem, sondern integriert Funktionalitäten eines Projektsteuerungssystems. Dazu ist insbesondere auch auf die in Teilprojekt 3.2 (Wissensbasis) zur Verfügung gestellte Wissensbasis zuzugreifen, da diese viele der Kontextinformationen enthalten wird, welche die Fortsetzung eines Entwicklungsprozessen determinieren. Voraussetzung zur Umsetzung des Prozessnavigators ist die Entwicklung eines Prozessmodells, welches an die Produktentwicklung angepasst ist. Ein solches Prozessmodell muss all die Kriterien aufnehmen können, welche als Grundlage für zu treffenden Fachentscheidungen während der Produktentwicklung auftreten können. So muss dieses Prozessmodell beispielsweise Informationen über Methoden, Produkte, Organisation, Rollen, Werkzeuge, etc. integrieren. Ein solches Modell ist mit den anwendungsbezogenen Projektpartnern zu entwickeln. Schließlich ist eine Ausführungsumgebung für ein solches Prozessmodell zu realisieren, welche eben nicht reine Prozessteuerungs- aufgaben übernimmt, sondern auch im Sinne eines flexiblen Projekt- steuerungssystems fungiert. Zentrale Eigenschaft dieser Infrastruktur ist, dass sie nur minimal die Fortführung von Produktentwicklungsprozessen automatisch determiniert und stattdessen dem Produktentwickler möglichst viele Freiheitsgrade zur Fortsetzung seiner Entwicklungs- tätigkeiten bei gleichzeitig maximaler systemischer Unterstützung einräumt. Dieser kann dann in Abhängigkeit der momentanen Kontextsituation, welche ihm vom Prozessnavigator zur Verfügung gestellt wird, die Weiterführung des Entwicklungsprozesses autonom bestimmen.