BayFORREST

BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND ABFALLFORSCHUNG UND RESTSTOFFVERWERTUNG

Vom Laseraufmaß zum Stoffflussmanagement für Altbauten (F248)

Arbeitsfeld:

Das Forschungsprojekt BayFORREST F248 gliedert sich in den Arbeitsbereich „Modelle“ des Schwerpunktthemas „Stoffflussmanagement Bauwerke“ ein. Es setzt sich als zentrales Ziel, computergestützte Modelle für die Beurteilung des Zustands von Altbauten und für die ressourcenbezogene Bewertung möglicher Sanierungsmaßnahmen zu entwickeln. Ausgehend von einem lasergestützen Aufmaßsystem (bestehend aus Handlasermeter, reflektorlos messendem Tachymeter und einem 3D-Laserscanner) wird vom Lehrstuhl für Geodäsie ein geometrisches Modell eines bestehenden Bauwerks erzeugt. Dieses geometrische Modell soll dabei als Volumenmodell (in Abgrenzung zu den heute verwendeten 3D-Oberflächenmodellen, die als erweiterte 2D-Pläne verstanden die Nutzungsmöglichkeit von Strichzeichnungen nicht überschreiten kann) realisiert werden. Das Erzeugen eines Volumenmodells aus Laseraufmaßdaten geschieht heute mit hohem zeitlichem Aufwand durch den Benutzer ohne weitreichende algorithmische Unterstützung vom Computer. Ziel ist es, Ansätze für eine Teilautomatisierung zu formulieren, die die Datenüberführung vereinfachen, sowie eine wirtschaftliche Arbeits- und Vorgehensweise der drei zum Einsatz kommenden Messverfahren zu empfehlen. Die Arbeiten des Lehrstuhls für Bauinformatik konzentrieren sich auf die Generierung des Produktmodells aus dem Volumenmodell. Da Volumenkörper heute durch Computer noch nicht automatisch als Bauteile aus dem Bauwesen identifiziert werden, müssten diese per Hand nachkonstruiert werden. Ziel ist es, Verfahren und Methoden zu formulieren, die diesen Vorgang teilautomatisieren können. Als Verfahren und Methoden werden Entscheidungsbäume, Expertensystem oder künstliche neuronale Netze (künstliche Intelligenz) geprüft. In einem eng mit diesem Vorhaben verzahnten Projekt (BayFORREST F230: „Ressourcenschonende Instandsetzung alter Bauten – Integration von Laserscanning und Produktmodellen in den Planungsablauf“) wird das so entstandene Modell dann als Grundlage für die ressourcenschonende Sanierungsplanung verwendet. Da als Ergebnis des Vorhabens ein (Teil)-Produktmodell des bestehenden Bauwerks entsteht, können die bisher lediglich für Neubaumaßnahmen verfügbaren Prognosemodelle aus dem BayFORREST-Projekt F219 (Internetbasierte Simulation des Ressourcenbedarfs von Bauwerken) unmittelbar genutzt werden (vgl. BayFORREST F235 , F243, F253). Durch die enge Kooperation mit dem Projekt „Zur Nutzung thermographisch erhobener Altbaubefunde in der Planung von Sanierungskonzepten“ (F233) soll es ferner ermöglicht werden, aus Wärmebildaufnahmen gewonnene Informationen über den bauphysikalischen Zustand eines Bauwerks direkt im Bauwerksmodell zu verwenden.