BayFORREST
BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND ABFALLFORSCHUNG UND RESTSTOFFVERWERTUNG
F166 Wirtschaftlichkeitsvergleich von Oberflächenabdichtungssystemen
Arbeitsfeld:
(3) Wirtschaftliche und gesellschaftliche Anforderungen der nachhaltigen AbfallwirtschaftAusgangspunkt der Projektbearbeitung sind ökologische Überlegungen. Das bayerische Abfallwirtschafts- und Altlastengesetz (BayAbfAlG) sowie das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) postulieren die grundlegenden Strategien zur Begrenzung von Umweltbeeinträchtigungen durch Abfälle. An erster Stelle steht die Strategie der Abfallvermeidung gefolgt von der Verwertungs- und der Abfallbeseitigungsstrategie. Im Projekt wird daher analysiert, in welchem Umfang ein Zusammenhang zwischen der Wahl der Organisations- und Rechtsform und den vorgenannten ökologischen Zielen besteht. Hierzu werden volkswirtschaftliche First- bzw. Second-Best-Szenarien dargelegt, um die Bedingungen für eine gesamtwirtschaftliche effiziente Ressourcenallokation aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden die rechtlichen Rahmenbedingungen dargelegt und kritisch beleuchtet. Neben kommunalwirtschaftlichen, kommunalrechtlichen und gesellschaftsrechtlichen Aspekten wird auf das KrW-/AbfG und die daraus resultierenden ökonomischen Wirkungen detailliert eingegangen. Im Mittelpunkt steht eine betriebswirtschaftliche Systemanalyse. Die verschiedenen Organisationsmöglichkeiten werden hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Kriterien beurteilt. Um den praktischen Anwendernutzen zu sichern wurde im Frühjahr 1998 eine empirische Erhebung bei allen bayerischen öffentlichen Entsorgungsträgern durchgeführt, wodurch die Datenbasis der empirischen Einzelfallstudien aus dem Vorjahr erweitert und standardisiert werden konnte. Abgefragt wurden zum einen Daten über die externen Rahmenbedingungen (gesetzliche Rahmenbedingungen, Regulierung, strukturelle Besonderheiten der Siedlungsabfallwirtschaft), die für die Kommunen eine exogene Größe darstellen und nur auf höherer politischer Ebene verändert werden können (EU, Bund, Land). Zum anderen wurden interne Daten über kommunale Organisationsentscheidungen sowie daraus resultierende Erfahrungen und Bewertungen erfragt. Das Projekt verfolgt nun zwei Zielsetzungen. Dem kommunalpolitischen Entscheidungsträger wird durch die Projektergebnisse ein interkommunaler Vergleich ermöglicht, wodurch die strategische Organisationsentscheidungen unter Berücksichtigung der real existenten Unsicherheiten unterstützt wird. Zusätzlich werden aber auch Optionen zur Veränderung der gegenwärtigen abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt und bewertet. Dabei werden auch die Äußerungen des SRU in seinem Jahresgutachten 1998 einer kritischen Beurteilung unterzogen. Es wird der Frage nachgegangen, in welcher Art und Weise Private im Rahmen der Aufgabenteilung zwischen Staat und Wirtschaft einbezogen werden sollen um ökologische und ökonomische Ziele effizient zu verfolgen.
Gefördert durch:
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst