BayFORKLIM
BAYERISCHER KLIMAFORSCHUNGSVERBUND
Z3 (zweite Phase) Klimageschichte Süddeutschlands
Arbeitsfeld:
A II KlimageschichteDie Würzburger Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Rekonstruktion und Ausarbeitung quantitativer historischer Klimazeitreihen seit dem Jahr 1000 in Bayern und Mitteleuropa. Aufgrund der Quellensituation und den räumlichen Ausprägungen des Klimas wurden in die Forschungsarbeiten auch Regionen außerhalb Bayerns einbezogen. Der Kernbereich der Forschungsarbeiten setzt sich aus den schriftlichen Quellen zusammen, die nur durch umfassende und aufwendige Archivrecherchen akquiriert werden können. Besonders Augenmerk betrifft deren Verläßlichkeit. Aus diesem Grunde wurde in den eigenen Arbeiten stets besonderer Wert auf eine umfassende und originäre Quellenrecherche und die entsprechende quellenkritische Bearbeitung gelegt, in die hermeneutische Prinzipien einfließen. Um eine Absicherung wurden auch Daten aus Naturarchiven, insbesondere Dendrodaten, in die Analysen miteinbezogen. Das angewandte Methodenspektrum ist sehr breit, hängt aber letzten Endes von der Struktur und der zeitlichen Auflösung der Daten selbst ab. Aus dem breiten Methodenspektrum wurde im vorliegenden Beitrag auf die Ableitung von Indizes zurückgegriffen, wobei zunächst ungewichtete Dezennienwerte für den Zeitraum bis 1500, dann aber gewichtete monatliche Indizes gebildet wurden. Für beide Ansätze konnten Quantifizierungen vorgenommen werden. Die Ausarbeitungen und Ergebnisse machen deutlich, welch vergleichsweise starken Veränderungen das mitteleuropäische Klimageschehen in den letzten 1000 Jahren unterworfen war. Diese Veränderlichkeit muß in alle Prognosen mit einbezogen werden, stellt sie doch den natürlichen Hintergrund für die diskutierten anthropogenen Veränderungen dar. Dies geschieht in einem noch viel zu geringen Umfang. Nach den vorgelegten Ausarbeitungen liegen die Wintertemperaturen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts auffallend hoch. Eine vergleichbare Phase hat es in den letzten 1000 Jahren nicht gegeben. Andererseits traten in historischer Zeit klimatische und witterungsklimatische Entwicklungen auf, die wir seit Beginn der amtlichen Klimabeobachtung nicht kennen. Diese könnten in genau der gleichen Art und Weise auch heute wieder auftreten.
Forschungsbedarf:
bereits abgeschlossen
Gefördert durch:
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst