BayFORKLIM
BAYERISCHER KLIMAFORSCHUNGSVERBUND
W3 (zweite Phase) Bergmischwald
Arbeitsfeld:
(5) W - Klimawirkungen auf den WaldIn der vorliegenden Studie werden Auswirkungen einer möglichen Klimaänderung im Bereich trockener Grenzstandorte des Bergmischwaldes in den Bayerischen Alpen abgeschätzt. Dazu werden im Werdenfelser Land, wo bodentrockene Bergmischwälder gehäuft auftreten, Waldbestände entlang eines vegetationskundlich definierten Wasserhaushaltsgradienten vom Bergmischwald hin zum Kiefernwald im Hinblick auf Standortbedingungen, aktuelle Vitalität und Zuwachsverhalten in der Vergangenheit untersucht. In ausgewählten Beständen werden Jahrringanalysen an Fichte, Tanne, Buche und Kiefer durchgeführt. Mittels täglicher Klimadaten nahegelegener Klimastationen werden die Witterungsbedingungen der vergangenen 60 Jahre analysiert und die Relevanz potentiell zuwachslimitierender Witterungsbedingungen für das Zuwachsgeschehen anhand von Jahrringserien (Weiserjahranalyse) beurteilt. Die Nährelementversorgung von Fichte, Tanne und Buche im gesamten untersuchten Standortgradienten ist deutlich eingeschränkt. Für den schlechten Zustand (hohe Nadel- bzw. Blattverluste) und die geringe Wuchsleistung im trockenen Flügel des Bergmischwaldes (Seslerio-Fagetum) ist darüber hinaus die limitierte Wasserversorgung verantwortlich zu machen. Deutliche Zuwachsreduktionen aller Baumarten traten in Folgejahren trockener (Spät-) Sommer auf. Sie werden auf Einschränkungen während der Zeit der Knospenbildung und auf ungenügende Reservestoffbildung zurückgeführt. In Einzelfällen trat bereits im Trockenjahr selbst eine Zuwachsreduktion auf. Bei Buche und Tanne zeigten sich die stärksten Zuwachsreduktionen in Jahren mit außergewöhnlichen Frostereignissen (Spätfrost: Buche; Winterfrost: Tanne). Auftreten und Stärke von Zuwachsreduktionen der untersuchten Kollektive zeigten keine ausgeprägte Abhängigkeit vom Standort. Zumindest bei Tanne ließ sich jedoch eine zwischenzeitlich eingeschränkte Vitalität im Seslerio-Fagetum im langfristigen Zuwachsverlauf nachweisen. Die Bedeutung der besonderen standörtlichen Bedingungen im Untersuchungsgebiet für das Auftreten von Mehrfachbelastungen (Wassermangel und Frostschaden) wird diskutiert. Negative Auswirkungen prognostizierter Klimaänderungen werden im Bereich bodentrockener Bergmischwälder des Untersuchungsgebietes v.a. in zunehmend ungünstigeren Verjüngungsbedingungen (Verlichtung und Vergrasung) bei Vitalitätsverlusten der Altbäume infolge einer Häufung warmer Winter (erhöhte Frostempfindlichkeit aufgrund ungenügender Frostabhärtung) und trockener Sommer gesehen
Forschungsbedarf:
bereits abgeschlossen