FORBIAS

FORSCHUNGSVERBUND BIOANALOGE SENSOMOTORISCHE ASSISTENZ

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Der Verbund

Biologische Systeme haben in Jahrmillionen der Evolution äußerst effektive Prinzipien der Wahrnehmung und Steuerung entwickelt, die in ihrer Robustheit gegen vielfältigste Störungen den technischen bisher weit überlegen sind. Der Sensor "Auge" zum Beispiel erreicht seine herausragenden Leistungen durch das enge Zusammenwirken mit weiteren Sensoren, vor allem dem Gleichgewichtssinn und Aktoren wie der Augenmotorik. Die Kopplung erfolgt dabei durch die Informationsverarbeitung im Gehirn. FORBIAS leitet aus der genauen Analyse des biologischen Systems neue Prinzipien für technische Anwendungen ab. Beispielsweise entwickeln die Wissenschaftler ein mobiles Messgerät für menschliche Augenbewegungen (Video-Okulographie) mit dem Ziel, darüber die Blickrichtung einer am Kopf montierten Kamera zu steuern und zu stabilisieren: In der gemessenen Augenstellung ist bereits die menschliche Eigenbewegung kompensiert, so dass eine derart gesteuerte Kamera ein ebenso stabiles Bild aufnehmen kann wie das menschliche Auge. Dieses Vorhaben setzt eine leistungsfähige Bewegungssteuerung der Kamera voraus. Eine Kopfkamera, die exakt das aufnimmt, was die Augen sehen, ermöglicht eine sehr spontane Art der Berichterstattung, könnte aber auch der Dokumentation für Lehrzwecke dienen, zum Beispiel bei Operationen. Auch der psychologischen Forschung gibt eine exakte Messung der willkürlichen und unwillkürlichen Augenbewegung neue Erkenntnisse, etwa zur ergonomischen Gestaltung oder Werbewirksamkeit. Ein weiterer thematischer Schwerpunkt innerhalb FORBIAS ist die Realisierung einer bioanalogen Fahrzeugkamera. Ein technischer Gleichgewichtssensor sorgt für den stabilen Blick: Er erfasst die Fahrzeugbewegung und übernimmt funktionell damit die Aufgabe seines biologischen äquivalents, des menschlichen Gleichgewichtsorgans. Eine solche Fahrzeugkamera steigert die Robustheit von Fahrassistenzsystemen, wie etwa der automatischen Abstandshaltung, erweitert ihre Einsatzbereiche und erschließt neue Funktionalitäten. Letztlich gewinnen künftige Automobile damit ein Plus an Sicherheit und Komfort.

Informationen

Gründungsdatum

01.2004

Ende

07.2007

Gefördert durch

Bayerische Forschungsstiftung