FORSocialRobots
Bayerischer Forschungsverbund FORSocialRobots - Soziale Fähigkeiten für automatisierte Systeme und Roboter
Sozial situative Kommunikation
Es gibt viele verschiedene Roboter, die in unterschiedlichen Umgebungen eingesetzt werden. Dabei unterscheiden sich die Roboter in ihrem physischen Aufbau (humanoider Roboter mit zwei Armen, industriell eingesetzter Roboter mit einem Manipulator, etc.) und auch in ihren sozialen Fähigkeiten. Das Ziel dieses Teilprojekts ist es, die Kommunikation des Roboters an die jeweiligen Fähigkeiten des Roboters (Roboter-Ich) und die vorliegende Situation anzupassen. Der Begriff "Situation" bezieht sich auf den aktuellen Zustand oder die Umstände, in denen sich der Roboter befindet. Dies kann die physische Umgebung, aber auch ein emotionaler Zustand sein.
Damit sich der Roboter in der vorliegenden Situation sozial verhalten kann, muss zunächst eine Analyse der Situation erfolgen. Dabei wird kamerabasiert erfasst, was in der Umgebung vorliegt, wie z.B. Gegenstände, aber auch die Menschen und ihr emotionaler Zustand werden detektiert und analysiert. Dies geschieht mithilfe einer kontaktfreien Erkennung der Emotionen und Vitalparameter. Durch die Analyse dieser Informationen wird abgeleitet, welcher Kommunikationsbedarf in dieser Situation besteht. Da Roboter unterschiedliche Fähigkeiten besitzen, sowohl soziale als auch physische, werden in diesem Arbeitspaket auch diese Fähigkeiten, insbesondere die vorhandenen Kommunikationsfähigkeiten, modelliert. Nachdem der Kommunikationsbedarf abgeleitet wurde und die Fähigkeiten des Roboters zur Kommunikation modelliert wurden, wird im nächsten Schritt abgeglichen, welche Informationen die Kommunikation des Roboters enthalten soll und über welche Kommunikationstechnologien der Roboter verfügt, um diese Kommunikation durchzuführen. Diese Informationen dienen als Basis für das TP3, in dem abgeleitet wird, wie genau die Kommunikation ablaufen soll.
Die Arbeiten in diesem Teilprojekt werden anhand unterschiedlicher Anwendungsfälle durchgeführt: Zum Beispiel ist ein Partner das Hotel "DAS HÜRNER", bei dem bereits Vorprojekte mit Robotern durchgeführt wurden. Ein weiterer Partner sind die Ulrichswerkstätten, bei denen das Thema im Bereich der Kantine Anwendung finden soll. Die Mey Maschinenbau GmbH ist ein Sondermaschinenbauer, bei dem das Einsatzfeld die industrielle Produktion sein wird.
Eine Beispielsituation könnte das Abräumen von Tellern sein. Verfügt ein Roboter nur über Ablageflächen, so kann er die Personen in dieser Situation bitten, die Teller auf die Ablagefläche zu stellen. Verfügt der Roboter über 2 Arme, so kann der Roboter fragen, ob er die Teller abräumen soll und diese selbst aufnehmen. Manche Roboter verfügen über ein Tablet als unterstützendes Ausgabemedium – andere Roboter verfügen über Arme, mit denen sie gestikulieren können. Diese Fähigkeiten fließen in die Modellierung ein und werden situationsabhängig betrachtet.