BayFORREST
BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND ABFALLFORSCHUNG UND RESTSTOFFVERWERTUNG
Selbstheilung von mineralischen Deponieoberflächenabdichtungen
https://www.unibw.de/institute/inst5/Forschungsbericht/Selbstheilungsverm%c3%b6gen.htm
Deponieoberflächendichtungen können durch große Setzungsunterschiede ungleichförmige Verformungen erleiden, so daß Risse in der mineralischen Dichtungsschicht entstehen. Um die langfristige Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der Dichtung zu gewährleisten, kommt daher dem Selbstheilungsvermögen mineralischer Dichtungsmaterialien große Bedeutung zu. Durch das über der mineralischen Dichtungschicht abfließende Wasser können Feinstbestandteile abgelöst und in Risse transportiert werden, die sich so zusetzen und verschließen. Dies erfordert die Ausbildung der Deponieoberflächendichtung als selbstheilende mineralische Dichtung. Hierbei ist unmittelbar unterhalb der Dichtungsschicht ein Geotextil zur Selbstheilung angeordnet, um die Feinstbestandteile zurückzuhalten. Auf der mineralischen Dichtungsschicht liegt unmittelbar ohne trennendes Geotextil die Kiesdränschicht. Die über der mineralischen Dichtungsschicht fließende Wassermenge ist abhängig vom Wasserhaushalt im Deponieoberflächenabdeckungssystem. Diese kann auf der Grundlage täglicher Niederschlagsereignisse und maßgebender Bodenkennwerte mit einem einfachen Modell, welches durch Feldversuche bestätigt werden konnte, erfaßt werden. Die mit dem Zusetzen der Risse durch eingespülte Feinstbestandteile verbundene Abnahme der durch die Risse hindurchtretenden Wassermenge infolge Selbstheilung ist wesentlich abhängig vom verwendeten Dichtungsmaterial und den Verformungen. Bei größeren Verformungen erweist sich ein leichtplastisches Dichtungsmaterial als sehr günstig, bei geringeren Verformungen ergibt sich für Bentokies eine sehr gute Selbstheilung, da diese durch Quellvorgänge unterstützt wird. Durch das Aufbringen von Spendematerial kann die Selbstheilung verbessert werden. Ein Vergleich mit in gesetzlichen Regelwerken vorgegebenen Richtwerten zur Durchlässigkeit zeigt, daß bei geeigneter Ausbildung der Dichtung als selbstheilende mineralische Deponieoberflächendichtung Risse infolge Selbstheilung so geschlossen werden können, daß entsprechende Richtwerte unterschritten werden.
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