FORINGEN
BAYERISCHER FORSCHUNGSVERBUND INFEKTOGENOMIK
Der Verbund
Infektionskrankheiten sind nach wie vor ein großes Problem: Immer wieder tauchen neue Erreger wie z.B. EHEC oder SARS auf. Aktuell bereitet uns die Ausbreitung des Vogelgrippevirus Kopfzerbrechen, da eine Anpassung des Virus an den Menschen nicht völlig ausgeschlossen werden kann. Doch auch chronische Infektionen nehmen stärker zu und multiresistente Erreger stellen die moderne Medizin vor große Herausforderungen, da sie sich den gängigen Behandlungsmethoden entziehen. Gründe hierfür sind unter anderem in der höheren Bevölkerungsdichte und der industrialisierten Lebensmittelherstellung zu sehen, die eine Selektion und Verbreitung neuer Erregertypen fördert. Durch vermehrten Reisen steigt die Gefahr noch, dass Infektionen außer Kontrolle geraten können.
Dass Wissenschaftler heute viel genauer wissen, wie Erreger sich verändern, ist das Verdienst der Genomforscher, die im Laufe der letzten zehn Jahre die Sequenzen zahlreicher Erreger aufgeklärt haben. So konnten sie feststellen, dass die meisten Erreger sich viel schneller verändern und an neue Gegebenheiten anpassen als man bisher angenommen hat. Die Genomforschung beschreibt die Erkrankung als Kampf zwischen Wirtsgenom und dem sich ständig verändernden Erregergenom. Analog gilt dies auch für Tumorerkrankungen; auch hier ist das Wirtsgenom nicht in der Lage, das entartete Genom der Tumorzelle in Schach zu halten. Durch die modernen Methoden der Genom- und Proteomforschung können Wissenschaftler nun völlig neue Einblicke in die Interaktion zwischen Erregern und Wirt gewinnen und davon ausgehend bessere Nachweisverfahren und neue Behandlungsmethoden entwickeln.
Ziel des neuen Bayerischen Forschungsverbunds Infektogenomik (FORINGEN) ist, die Diagnostik, Therapie und Prävention von Infektionskrankheiten zu verbessern. FORINGEN vernetzt infektionsbiologisch arbeitende Wissenschaftler von fünf verschiedenen bayerischen Universitäten und fährt sie mit Industriepartnern aus der Biotech-Branche zusammen. Die Bayerische Forschungsstiftung fürdert die Forschungsvorhaben in den nächsten drei Jahren mit einer Summe von 1,75 Mio. €, die Industriepartner tragen weitere 1,85 Mio. € der Kosten. Sprecher des Verbundes ist Prof. Dr. Dr. Jürgen Heesemann (Max von Pettenkofer-Institut, LMU München).
Organisation
Techniker
Wissenschaftler
- Britta Albertzarth
- Simon Bredl
- Dr. Joachim Fensterle
- Dr. Volker Fingerle
- PD Dr. Wolfgang Fischer
- Torben Friedrich
- Martin Heisig
- Christine Henke
- Dr. Sarah Leonhard
- Dr. Karin Metzner
- Dr. Julia Niefnecker
- Daniela Nowack
- Dr. Knut Ohlsen
- Dr. Christian Schetter
- Dr. Ulrike Schulte-Spechtel
- Stefan Sörgel
- Dipl. Ing. Jörg Votteler
- Dr. Nina Wantia
- Dr. Jens Wild
Wirtschaftspartner
Forschungsgruppenleiter
- Dr. Ulrich Dobrindt
- PD Dr. Ivaylo Gentschev
- PD Dr. Dr. Jürgen Haas
- Professor Dr. Rainer Haas
- Dr. Michael Hogardt
- Professor Dr. Ulrich Koszinowski
- Professor Dr. Thomas Miethke
- Professor Dr. Ulf R. Rapp
- Professor Dr. Ulrich Schubert
- Professor Dr. Dr. h.c. Hermann Wagner
- Prof. Dr. Ralf Wagner
- Professor Dr. Bettina Wilske
- PD Dr. Wilma Ziebuhr
Geschäftsführung
Stellvertretender Sprecher
Sprecher
Partner im Verbund
Wissenschaftliche Partner
- LMU München
- TU München
- Universität Erlangen
- Universität Greifswald
- Universität Regensburg
- Universität Würzburg
Partner aus der Industrie
- Chiron GmbH
- Coley Pharmaceutical GmbH
- GENEART AG
- ibidi GmbH
- ImmuSystems GmbH
- metaBIOn International AG
- MIKROGEN GmbH
- NovaTec Immundiagnostica GmbH
- ViroLogik GmbH
- Ansprechpartner: Herr Sven Reimann
- Æterna Zentaris GmbH
Projekte
- Projektbereich Diagnostik-Therapie
- Projektbereich Vakzine-Adjuvans
Kontakt
Dr. Sabine Schmoldt
LMU München
Max von Pettenkofer-Institut, Bakteriologie
Pettenkoferstr. 9a
80336 München
Telefon: +49-89-5160 5433
Email: <link>foringen@lmb.uni-muenchen.de